Troyes und Sedan

Auf der restlichen Strecke bis Belgien gab es noch zwei Highlights in Frankreich, von denen ich kurz berichten will: Troyes und Sedan.

Nach dem Burgund kommen wir in die Champagne, eine Landschaft, die auch im Osten Schleswig-Holsteins sein könnte. Wir erreichen Troyes und dort gibt es einen sehr schönen, ganz neuen Womo-Stellplatz auf dem wir noch einen Platz für zwei Nächte finden.

Bisher kannte ich Troyes nur von dem (sehr guten) Brettspiel gleichen Namens. Mit dem Fahrrad sind es nur knapp 3 Kilometer bis zur Altstadt, und die ist wirklich herrlich! Die Altstadt ist erstaunlich gut erhalten. Das Labyrinth aus Kopfsteinpflastergassen, die Fachwerkhäuser in Pastelltönen, die einst von wohlhabenden Stoffhändlern bewohnt wurden, und die gotischen Kirchen versetzen Besucher unweigerlich ins ausgehende Mittelalter. Von der Kathedrale sind wir auch ganz angetan, schön schlicht mit herrlichen Buntglasfenstern. Dazu leise gregorianische Gesänge vom Band im Hintergrund. Tolle Atmosphäre! An einem ruhigen Platz unter Bäumen finden wir ein Restaurant, wo wir sehr lecker essen. Einen Spiele-Laden gibt es auch, und wenn ich schon mal hier bin erstehe ich die Wohnmobil-und Monika-taugliche Version „Troyes Dice“, die auch ganz gut ist.

Kurz vor der belgischen Grenze übernachten wir in Charleville-Mezieres, Geburtsort von Arthur Rimbaud und Hauptort des französischen Departements Ardennes. Am nächsten Tag machen wir dann noch einen Stop in Sedan und schauen uns die ->Burg an, die mit 35.000 m2 angeblich größte Befestigungsanlage Europas. Die Besichtigung ist sehr gut gemacht. Mit Licht- und Ton-Effekten und authentisch verkleideten Figuren erlebt man zum Beispiel einen Angriff mit, während man durch den Wachturm steigt, oder erlebt eine Hochzeitstafel mit den Essensvorbereitungen in der Küche. Der Ort Sedan, den wir uns danach noch angesehen haben, war jedoch sehr verfallen und kaputt, das war schon erschreckend.

Wir kommen dann nach Belgien. In Frankreich waren wir jetzt 16 Tage und haben 1381 km zurückgelegt. Lebensmittel, Essen gehen, Eintritt und Benzinkosten – alles ist deutlich teurer hier als in Spanien. Und die drückende Schwüle in Frankreich war wesentlich schwieriger für uns zu ertragen als die trockene Hitze in Spanien. Aber die Tour durch die Mitte war sehr interressant und hat uns tolle Einblicke vor allem in die Auvergne und das Perigord verschafft, die begeistert haben.

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