Tarifa, südlichster Punkt von Festland-Europa und einer der Top Windsurf-, Kitesurf- und Wellenreiter-Orte in der Welt! Hier kann man echte Könner beobachten, für Anfänger ist das eher nichts.
Die Straßen in Tarifa waren voller Wohnmobile. Zum Teil standen dort ganz alte Gurken herum, vergilbt, kantig, manche scheinbar von den vielen Europa-Länder-Aufklebern notdürftig zusammengehalten. Im krassen Gegensatz dazu Bikeshops mit hochmodernen E-bikes plus Outfit und natürlich Surf-Shops mit den hippesten Brettern und Zubehör sowie dem für Surfer besonders wichtigen Outfit. Cafés, Healthfood-Läden, Kochschule und viele hippe Frauenklamottenläden in der hübschen kleinen Altstadt. Ein super Strand, aber bei den hier vorherrschenden Winden nicht unbedingt angenehm, dort gesandstrahlt zu werden.

Die Aussicht auf Afrika, hier nur knapp 15 km entfernt, und die Erzählungen von Marokko-Reisenden hat uns etwas angefixt. Der Sprung über die Strasse von Gibraltar könnte eine Option für den nächsten Winter werden…


Wir sind keine Kiter oder Surfer und fahren ca 10 km hinter Tarifa zur großen Sanddüne bei Valdevaqueros. Dort gibt es den schönen ruhigen Campingplatz Paloma mit vielen Bäumen und Schatten! Wir nutzen die Infrastruktur und waschen zweimal Wäsche.

Das Meer, der Strand und die Düne sind sehr schön. Bei der Gegend hat uns allerdings überrascht, wie grün es hier ist: Kuhweiden mit frischem Gras, bewaldete Hügel – könnte auch irgendwo in Deutschland sein!

Es führt auch eine Straße durch die Düne. Oben auf der Düne steht ein Bagger, der die Straße immer wieder mal frei schaufeln muss. Wir sind dort bei starkem Wind die Straße entlang geradelt. Es fühlte sich an, als ob man gesandstrahlt wirt. Die feinen Sandkörner pieksten, wie jede Menge kleine Nadelspitzen. Der weitere Radweg an der Küste entlang verliert sich wortwörtlich im Sand. Andreas versucht sich durchzuschlagen und schiebt das Rad ca. 2 km durch tiefen Sand. Monika nimmt einen Umweg auf einer alten, holprigen Straße über den Berg. Fast zeitgleich treffen wir uns am Ziel der Tour, Bolonia.
Hier war zu Römerzeiten die Stadt Baleo Claudia, die das Imperium mit dem Maggi der damaligen Zeit, der Fischsauce Garum versorgte. Es ist die am vollständigsten erhaltene römische Siedlung auf der iberischen Halbinsel! Und immer wieder beeindruckend, was so nach über 2000 Jahren noch erhalten ist. Wir wandern auf der alten Hauptstrasse, an der Basilika und am Forum, dem alten Markt vorbei. Unten am Strand die alten Fischverarbeitungsstätten und die Garum-Produktion. Oben das große Theater und der Isis-Tempel. Und das alles in einer traumhaft schönen Gegend direkt am Meer mit großer Sanddüne im Hintergrund, die mit der Zeit den Pinienwald unter sich begräbt. Genial!










Andreas hat die alten Bilder aus den Asterix-Heften im Kopf, die das Leben in den Städten zur Römerzeit ganz gut darstellten. Monika denkt an ihren alten Latein- und Klassenlehrer und die Klassenreise nach Rom. Wir genießen diese Ecke hier!
Nach ein paar Tagen geht es aber weiter Richtung Cadiz…
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