Nach 2 Tagen Merida suchen wir Ruhe und Schatten und steuern den Camper Stop Alegria im kleinen Ort Montanchez an. Sehr schön gelegen auf 700m mit weitem Blick (der „Balkon der Extremadura“). Der Platz wird von einem niederländischen Paar geführt und ist gerade von einem Camping-Portal ausgezeichnet worden. Wir haben einen herrlichen Platz unter dem Schatten einer großen Korkeiche und mit weitem Blick über die Landschaft.





Den gelben Film, der sich auf Wohnmobil und Camping-Mobiliar legt bemerken wir erst, als es zu spät ist. Die Korkeiche, unter der wir sitzen, befreit sich an dem Abend explosionsartig von sämtlichen Pollen und Monika kriegt heftige Niesattacken. Wir hatten gehofft mit Monikas Heuschnupfen hier in Spanien einigermaßen Ruhe zu haben, denn Birken gibt es hier unten kaum. Aber anscheinend tun auch Korkeichen ihr nicht gut, zumindest nicht, wenn die Pollen in dieser hohen Intensität kommen.
Schade, der Platz war sehr schön und wir wären gerne noch ein paar Tage geblieben – aber am nächsten Tag fahren wir weiter.
40 km entfernt ist die Kleinstadt Truijillo. Der Conquistador Franzisco Pizarro, der das Inka-Reich eroberte, ist hier geboren. Unser Hauptaugenmerk liegt aber auf der jährlich hier stattfindenden nationalen Käse-Messe, der Feria Nacional del Queso. Die gibt es schon seit 1986 und ist in ganz Spanien bekannt. Und gerade zu der Zeit sind wir jetzt in der Nähe!
Wir fahren also nach Trujillo und bekommen noch einen Platz auf dem örtlichen Womo-Stellplatz neben der Stierkampf-Arena. Keine Korkeiche weit und breit, und seit wir Montanchez verlassen haben geht es Monika auch schon wieder besser. Wir bummeln durch den Ort am Vorabend der Eröffnung. Es wird noch aufgebaut. Auffallend viele Spezialitäten-Geschäfte gibt es hier mit Käse und vor allem Jamon Iberico, Weinen und Essigen usw. – eine Geniesser-Ecke!











Als wir am Abend zum Stellplatz zurückkehren, hat sich dieser schon stark gefüllt. Wir schlafen prima und am nächsten Tag schließen wir uns den Menschen an, die zum Käsemarkt strömen. An den Ständen gibt es Käse aus den unterschiedlichsten Regionen. Für jeweils 5 Euro gibt es 8 Tickets, mit denen man die Probierhappen bezahlt. Für manche Spezialitäten werden allerdings auch 2 oder mehr Tickets verlangt… So schlemmen wir uns also über den Markt. Gut, dass wir früh da waren, denn später wird es immer voller und immer schwieriger an die Stände ranzukommen.





Unsere Ausbeute (wir haben ja nicht so viel Platz und müssen uns begrenzen):

Ein Torta del Casar, das ist ein Schafskäse aus der Extremadura der nach dem Herkunftsort Casar de Cáceres benannt ist.
Der Käse wird ausschließlich aus Rohmilch von Merino- und Entrefino-Schafen hergestellt, die nicht mit Lab, sondern mit einem Aufguss von Blütenteilen der Wildform der Gemüseartischocke zur Gerinnung gebracht wird. Im Inneren ist der Käse weich bis flüssig und von sehr intensivem Geschmack.

Schafskäse aus dem Ort El Bosque in der Sierra de Grazalema. Dieser Käse ist 4-7 Monate in feinem Oloroso-Sherry gereift und wird als Schnittkäse beschichtet mit Olivenöl und Oloroso-Sauce verkauft. Wir haben uns für die in Olivenöl eingelegte Häppchen-Variante entschieden. Sehr lecker! Der Käse war im Vorjahr hier als bester Schafskäse ausgezeichnet worden.
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