Die Picos waren schon lange ein Sehnsuchts-Ziel von mir. Bekannt als tolle Wander-Ecke hatte ich es bisher aber noch nicht hierher geschafft. Bei unserer Fahrt durch Asturien verfolgen wir die Wetter-Karte genau, denn auf der südlichen Seite des Kantabrischen Gebirges entladen sich bereits schwere Regenwolken und Gewitter. Wir schaffen es noch zumindest für einen Tagesausflug mit einer kleinen Wanderung hoch in die Berge. Sozusagen zum Kennenlernen.
Die Picos erstrecken sich über Teile der autonomen Gemeinschaften Asturien, Kantabrien und Kastilien-Leon. Auf relativ kleiner Fläche finden sich hier über 200 Gipfel mit mehr als 2000 m. Der höchste Gipfel des Gebirges ist der Torre de Cerredo mit 2648 m auf der Grenze der Provinzen Asturien und Kastilien-León. Die Berge beginnen knapp 20 km von der Küste entfernt – also morgens in den Bergen wandern und abends im Meer baden ist hier möglich! Die Picos bestehen aus drei Teilmassiven: den westlichen, den östlichen und den zentralen Picos. Von Asturien aus gehts in die westlichen Picos. Einer der Haupt-Ausgangspunkte ist der Ort Cangas de Onis. Hier gibt es ein gutes Infozentrum zu den Picos, wir können hier auf dem großen Parkplatz übernachten (2 Euro/Nacht) und wir kommen mit einem Bus-Shuttle hoch zu den Lagos de Covadonga, einer bekannten Wanderecke in den Picos.
In Cangas findet bei unserer Ankunft ein Halbmarathon statt, deswegen sind auch die Parkplätze alle sehr voll. Während die vielen Teilnehmer also durch die Gegend laufen, setzen wir uns in eine Sidreria und probieren eine Platte mit lokalen Käse- und Wurst-Spezialitäten zum selbst gezapften Sidre. Der kleine Spaziergang führt uns noch zum sehr guten Infozentrum und zur Puente Romano, die allerdings nicht aus der Römerzeit sondern aus dem 13. Jahrhundert ist.




Am nächsten Morgen, einem Sonntag, gehts hoch mit dem Shuttle-Bus zu den Lagos de Covadonga. Die Bergstrasse windet sich steil in engen Kurven den Berg hoch und ich bin froh, die Strecke nicht mit dem Wohnmobil fahren zu müssen. An Wochenenden ist die Strecke auch für normale PKW gesperrt und man muss den Shuttle-Bus nehmen. Die Fahrt auf dieser Strasse ist schon atemberaubend. Wenn dann auch noch eine Herde Kühe auf der Strasse unterwegs ist…
Im Radsport gehört die Straße hinauf zu den Lagos de Covadonga zu den berühmtesten Anstiegen der Vuelta a España. Der Anstieg von rund 200 auf 1110 Meter Höhe ist durchschnittlich 6,3 % und maximal 13 % steil.



Eine traumhafte Landschaft rund um den Lago de la Ercina und den Lago Enol erwartet uns. Wir machen eine herrliche kleine Runde um die beiden Seen und durch eine alte Mine. Nach der Hälfe der Strecke zieht ein bedrohliches Gewittergrollen auf, aber wir schaffen es weitgehend trocken zurück zum Busparkplatz.











Eine herrliche Rundwanderung, die einen kleinen Eindruck von der Schönheit der Picos vermittelt!
Es geht wieder runter mit dem Bus und wir steigen in Covadonga aus, ein Nationalheiligtum und Pilgerort. Im Jahr 722 besiegte hier Pelayo, ein Anführer einer christlichen Streitmacht, die muslimischen Truppen und dies wird gemeinhin als Beginn der Reconquista gesehen. Natürlich erschien den christlichen Truppen hier noch vor der Schlacht eine Maria und seitdem ist das ein Wallfahrtsort…



Am nächsten Tag geht’s weiter. Wir fahren weiter, auf der AS114 am nödlichen Rand der Picos entlang, eine herrliche Straße mit traumhaften Ausblicken. Wir machen Halt in Arenas de Cabrales. Hier kommt der berühmte Cabrales-Käse her, eine sehr kräftige Spezialität aus Asturien! Es ist ein Schimmelkäse, der in Höhlen reift und so eine Höhle kann man hier im Käsemuseum besichtigen. Mit Tasting natürlich! Und bei der Weiterfahrt haben wir auch einen Cabrales-Käse im Kühlschrank…





Arenas de Cabrales ist ebenfalls ein sehr guter Ausgangspunkt für Wanderungen in den Picos. In der Nähe beginnt die bekannte Ruta de Cares, eine herrliche Wanderung durch die Cares-Schlucht. Nächstes Mal…
Die Strasse führt uns dann weiter aus Asturien heraus und nach Kantabrien, aber das ist ein anderer Beitrag!
Die Picos haben uns jedenfalls sehr gefallen. Für weitere Wanderungen war das Wetter gerade nicht so günstig, aber wir kommen wieder und werden uns sicherlich noch weitere Ecken dieser herrlichen Wander-Gegend erschliessen!
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