Mudejaren, Schinken und große Liebe

Am 30.04. fahren wir weiter, von Albarracin in die knapp 40 km entfernte Provinzhauptstadt Teruel. Die Stadt liegt auf über 900 m Höhe und hat mehr als 36.000 Einwohner und ist damit die kleinste Provinzhauptstadt Spaniens.

Bekannt ist Teruel für verschiedenes: zunächst für „Les amantes de Teruel“, die Liebenden von Teruel, die hier ein eigenes Mausoleum haben. Dahinter steckt eine Geschichte, die sich hier um 1217 zugetragen haben soll und die in der Kunst (Malerei, Oper) einige Spuren hinterlassen hat. In ganz Spanien bekannt sind die beiden Bronze-Figuren vor dem Mausoleum ein beliebter Foto-Spot, vor dem man schon mal Schlange stehen muss…

Dann gibt es die Mudejar-Architektur, ein Stilmix aus christlicher und islamischer Architektur, der nach der Reconquista entstanden ist. Dabei wurden Materialien, Bauformen und Dekorationen aus der islamischen Architektur mit dem Stilrepertoire der Romanik, Gotik oder Renaissance verbunden. Auch dabei gab es regionale Unterschiede und die Mudejar-Architektur in Aragon wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. 1986 erhielt Teruel die Auszeichnung für 4 Bauwerke und 2001 wurde die Auszeichnung noch auf weitere Bauwerke in Aragon ausgedehnt.

Internet: Bericht in den Costa-Nachrichten zu Teruel

Der Womo-Stellplatz ist etwas unattraktiv am Rande der Stadt an einer vielbefahrenen Strasse und einem großen Einkaufzentrum / Sporthalle / Kongress-Zentrum und Dinosaurier-Museum gelegen, aber dafür sogar kostenlos. Unsere Besichtigungsrunde starten wir am Maifeiertag, auch hier eigentlich ein Feiertag. Das wird in Spanien nicht ganz so ernst genommen, viele Geschäfte haben geöffnet und auf Baustellen wird auch gearbeitet. Die knapp 3 km zur Innenstadt legen wir mit den Fahrrädern zurück. Gute und sichere Abstellmöglichkeiten für die Räder gibt es hier aber nicht, Fahrräder sind hier eher nicht so verbreitet. Dafür zwängen sich auch die Autos durch die Altstadt, was dem entspannten Bummeln etwas abträglich ist. Es ist erstaunlich voll, viele Spanier nutzen den Feiertag anscheinend auch für einen Ausflug. Die Altstadt kann mit dem mittelalterlichen Charme von Albarracin nicht mithalten – das wäre aber auch sehr schwer. Wir probieren natürlich auch noch den Schinken (Jamon de Teruel) mit eigener geschützter Herkunftsbezeichnung (DOP) – auch dafür ist die Stadt bekannt!

Ausserdem führt die Via Verde Ojos Negros, die längste Via Verde Spaniens, am Ort vorbei. Die werden wir aber ein anderes Mal in Angriff nehmen und dann wieder hier vorbeischauen…


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert