Der 2.5. beginnt mit einer Lage-Besprechung: wie weiter? Ziemlich grosse Regen- und Gewitterfronten ziehen heute und die kommenden Tage hier über das Land. Wir verwerfen einige Ziele in der Nähe und machen Strecke: nordwestlich von Huesca, schon am Rande der Pyrenäen, finden wir in Ayerbe einen schönen Campingplatz in der Nähe der sagenhaften Mallos de Riglos. Der Campingplatz ist etwas ausserhalb des Ortes, schön grün und schön ruhig. Wir erreichen den Platz rechtzeitig vor dem beginnenden Regen. Der Ort hat knapp 1.000 Einwohnern und liegt auf 583 m Höhe. Mit einem schönen Platz mit Bars und Restaurants, einer Bank und ein paar Läden ist der Ort ganz gut ausgestattet.
Am nächsten Tag ist das Wetter wieder schön und wir trauen uns an eine ziemlich heftige Radtour – aber es lohnt sich! Auf den ersten 10 km strampeln wir auf über 1000 m hoch zum „Mirador de Buitres“ mit einem tollen Ausblick auf die Mallos de Riglos und eine der größten Geier-Kolonien Europas! Dann geht es wieder runter zum Dorf Riglos, das direkt am Fuss der bis zu 300m senkrecht aufsteigenden Felsen liegt. Ein Paradies für Kletterer und Leute, die das lieber aus sicherer Entfernung bei einem gekühlten Bier beobachten. Eine wahnsinns-Tour!
Ach ja: Geier haben wir auch viele gesehen – aber mit der Handy-Kamera kriegt man einfach keine guten Geier-Fotos hin…












Gutes Timing: bei der Fahrradtour hatten wir gutes Wetter, am nächsten Tag viel Regen und heftiges Gewitter mit Hagel. Wir bleiben im Wohnmobil und lauschen dem ohrenbetäubenden Lärm, den der Hagel im Womo macht. Tags darauf ist das Wetter wieder gut. Wir packen zusammen und fahren mit dem Womo hoch zum Castillo Loarre.
Es soll die angeblich best-erhaltene romanische Burg der Welt sein und auch Wikipedia schreibt, dass es eine der schönsten Burgen ganz Spaniens ist. Nun ja, vielleicht sind wir ein wenig verwöhnt, weil wir schon so viele Burgen gesehen haben – aber die Lage und die Aussicht der Burg sind wirklich schön! Ansonsten: keinerlei Schilder und Erklärungen in der Burg, nur Steine. Keine intakten Räume, wie z.B. Küchen etc. Es gibt eine Führung, aber nur auf (sehr schnell gesprochenem) Spanisch. Auch wenn wir hinterher erfahren, dass man die Erklärungen an der Kasse über einen QR-Code aus dem Internet hätte laden können – ich denke, man könnte da deutlich mehr draus machen…










Wir steuern den Campingplatz im kleinen Ort Agüero an, nur wenige Kilometer hinter Ayerbe. Auch hier gibt es direkt hinter dem Ort steil aufragende Felstürme, die Mallos de Agüero, die kleine Schwester der Mallos de Riglos. Und es gibt einen kleinen Campingplatz. Da ist allerdings niemand, Bar geschlossen und Rezeption unbesetzt, kein Schild, nichts. Die Schranke ist aber offen und auf dem Platz stehen auch einige Leute. Wir stellen uns also auch auf den Platz und warten gespannt, ob noch jemand kommt zum kassieren. Aber niemand kommt und wir stehen hier umsonst.
Ausser der (geschlossenen) Campingplatz-Bar gibt es im kleinen 140-Einwohner-Ort auch nichts, keinen Laden, keinen Bäcker. Es ist das Gegenteil vom Ort Riglos, wo der Ort voll ist mit Kletterern Touristen und es etliche Unterkünfte und Bars gibt.



Am nächsten morgen mache ich alleine die Wanderung um die Mallos de Agüero und durch diese herrliche Felslandschaft hIndurch. Monika hat mit den Pollen der Steineichen zu kämpfen, die bei dem starken Wind gestern beim Castillo gut umherflogen. Die Wanderung ist klasse, ich könnte stundenlang weiter durch diese Landschaft wandern.








Nach der Wanderung überlegen wir, wie wir weiterfahren. Am Meer sind am wenigsten Pollen zu erwarten, wir machen uns also auf den Weg Richtung Pamplona. Dort können wir ein letztes Mal in Spanien einkaufen und alles voll tanken, dann fahren wir noch weiter bis kurz vor Irun. Das Bergdorf Bera ist sehr gepflegt, so gar nicht spanisch. Die Häuser könnten auch in den Alpen in Österreich oder Bayern stehen. Wir sind zwar noch in Navarra, aber in dieser Gegend wird baskisch gesprochen und auf den Schildern geschrieben. Man versteht also gar nichts, aber das Bier in der Bar konnte ich auf spanisch bestellen und es war sehr lecker.



Das war es dann erst einmal wieder mit Spanien. Leicht wehmütig geht es am nächsten Tag über die Grenze nach Frankreich – am liebsten würden wir in Spanien bleiben, aber über den Sommer??? Vielleicht sind wir im Herbst ja wieder da…
Das war Spanien:
vom 17.11.2024 – 07.05.2025, insgesamt 171 Tage waren wir dort und haben 5.323 km in der Zeit dort zurückgelegt.
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