Aus den Pyrenäen raus fahren wir südlich an Pamplona vorbei und machen einen ersten Zwischenstop in ->Puente la Reina, noch in Navarra gelegen. Besonderes Markenzeichen ist die mittelalterliche Brücke, nach der der Ort benannt ist. Der Ort ist ein Pilgerzentrum, hier stoßen der Camino Frances und der Camino Aragones zusammen und führen gemeinsam weiter nach Santiago de Compostela. Ausserdem scheint die Pimiento Asado, die gegrillte Paprika, eine Spezialität zu sein. Kistenweise kann man die Paprika kaufen, dann selber aufschneiden und Kerngehäuse entfernen und in speziellen Öfen die Paprika dann grillen lassen.








Wir kommen dann nach ->Logroño, der Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft La Rioja.
Mit dem „La“ davor ist immer die Region, also die autonome Gemeinschaft gemeint, die kleinste der autonomen Gemeinschaften auf dem spanischen Festland. Ohne „La“ steht „Rioja“ für den Wein und die Weinbaugegend. Diese ist nicht ganz deckungsgleich mit der autonomen Gemeinschaft La Rioja. Der Weinbau gliedert sich entlang des Ebro in die drei Gebiete „Rioja Alta“, „Rioja Oriental“ und „Rioja Alavera“. Letzteres gehört zum Baskenland und Rioja Oriental liegt teilweise auch schon in Navarra. Auf jeden Fall ist das Weinbaugebiet Rioja eines der bedeutendsten in Europa. Auf einer Anbaufläche von 60.000 Hektar produzieren über 20.000 Winzer zu 85 % Rotwein, aber auch Rosé-, Rotling- und Weißweine. Soweit das Wikipedia-Wissen – nicht das irgendjemand auf die Idee kommt, wir wären Wein-Kenner. In Logroño landen wir nach ein paar leckeren Pintxos dann auch nicht beim Wein sondern in der Odeon Craft-Bier-Bar, die sogar im lonelyplanet als Tip für Bierliebhaber erwähnt wird…
Logroño hat knapp 150.000 Einwohner, wirkt aber noch deutlich städtischer als man dabei erwarten würde. Immerhin bekommen wir hier auch Nachschub für unser kaputt gegangenes Geschirr und eben leckere Pintxos + Bier. Und der Campingplatz ist schön stadtnah gelegen, so daß wir alles zu Fuß machen können.





Eine kleine Runde wollen wir noch durch die Weingegend machen und fahren zuerst nach Norden aus Logroño raus ins Baskenland nach Laguardia. Das ist eines der schönsten Dörfer („Pueblo Bonito“) Spaniens. Der Ort liegt trotzig oben auf einer Felskuppe und die Altstadt ist komplett von einer Mauer umringt. Glücklicherweise gibt es einen Fahrstuhl von der Ebene der Umgehungsstrasse (und Parkplätze) hoch zum Ortseingang. Das schöne ist: der Ort ist nicht nur touristisch sondern noch normal bewohnt: die Wäsche hängt draussen auf der Leine hoch über einem in den engen Gassen und es gibt kleine Schlachter, Bäcker und Lebensmittelgeschäfte und am Ende des Ortes gibt es eine kleine Schule mit draußen tobenden Kindern. Hat uns sehr gut gefallen.











Wie gut man mit dem Weinbau hier verdienen kann, sieht man an den zum Teil aufwändig architektonisch gestalteten Bodegas insbesondere im Baskenland. Bei Laguardia gibt es die Bodega Ysios von Stararchitekt Santiago Calatrava und Weingut Marques Riscal im kleinen Ort Elciego hat Frank Gehry beauftragt, der auch das Guggenheim-Museum in Bilbao gebaut hatte .
Weiter geht’s nach Haro, wieder in La Rioja und Hauptort des Rioja-Weines, bekannt durch die „Weinschlacht“, bei der im Juni sich alle gegenseitig mit Wein bespritzen (und natürlich auch viel trinken). Auch hier wandern wir durch die Gassen der Altstadt und in einer der Bodegas erstehen wir auch ein paar Weine zum mitnehmen. Nach Verkostung von rotem, weißen und rose-Wein haben wir uns für den weißen entschieden, der hat uns am besten geschmeckt.







Letzte Station ist der kleine Ort Sajazarra, umgeben von Weinfeldern. Auf dem kostenlosen Womo-Stellplatz am Rande des Ortes können wir übernachten. In den Ort bummeln wir, der kann aber mit Laguardia nicht mithalten. Es gibt keinen Laden, keinen Bäcker, aber zumindest eine Bar. Das, was von der Bevölkerung zu sehen ist, ist eher noch deutlich älter, aber weist uns sehr freundlich darauf hin, wo es denn zumCastillo geht (das wir schon längst gesehen hatten). So viele Besucher verirren sich anscheinend nicht hierher… Auf dem Womo-Platz neben uns steht noch ein Paar aus Friedrichshafen, mit denen wir in der Bar noch ins Gespräch kommen.




Mit diesen Eindrücken (und dem Wein im Gepäck) verlassen wir La Rioja und machen uns auf in Richtung Atlantikküste und Portugal…
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