Bei Puigcerda auf ca 1200 m erreichen wir am 23.09. Spanien und können tanken (ca 20 Cent/Liter günstiger als in Frankreich) und unsere spanische Gasflasche wieder gegen eine volle tauschen (Gas kostet in Spanien ca nur halb so viel wie in Deutschland). Leitlinie durch die Pyrenäen ist die N260, auch „Eje Pirenaico“ genannt, die nördlichste West-Ost-Nationalstraße in Spanien und je nach Webseite die schönste, spannendste oder auch gefährlichste Straße durch die Pyrenäen. Sie beginnt am Mittelmeer an der französischen Grenze bei Port-Bou und führt bis Sabiñanigo.




An Andorra fahren wir vorbei, hätte man wohl zum günstigen tanken ansteuern können, aber zu spät… In Sort verlassen wir dann erst einmal die N260, denn wir wollen auch noch in den ->Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici. Ein Tor zum Nationalpark ist im Bergort –>Espot, und dort machen wir Station. Beim Wechsel in die höheren Berglagen waren wir wohl etwas unvorsichtig und haben uns beide eine Erkältung zugezogen. So braucht es erst mal 4 Tage, bis zumindest Andreas sich fit genug fühlt für eine kleine Wanderrunde im Nationalpark.









Wanderrouten gibt es im Nationalpark noch einige. Man kann auch mehrere Tage von Hütte zu Hütte unterwegs sein. Für uns und für diesmal geht es weiter, zuerst hoch zum Porte de la Bonaigua auf 2076m um in das Vielha-Tal rüber zu kommen und durch den 5230m langen Vielha-Tunnel verlassen wir das Tal wieder.
Wir kommen in die Provinz Aragon (bisher zählte alles noch zu Katalonien) und folgen wieder der N260 „Eje Pirenaico“ nach Castejon de Sos. Die Strasse weiter nach Campo führt durch eine sehr enge Schlucht. Es gibt etliche Abschnitte an denen Ampel-gesteuert nur jeweils eine Richtung freigegeben ist. Und darin noch Baustellen. Und dann noch große LKW, die sich durch die engen Kurven quälen. Aber spannend!





Wir fahren noch weiter bis ->Ainsa, dort gibt es einen sehr schönen Campingplatz, auf dem wir uns einrichten. Die Altstadt liegt schön oben auf einem Felsen und zählt zu den schönsten Dörfern in den Pyrenäen. Früher die Hauptstadt des kleinen „Königreichs“ Sobrarbe, das im 11. Jh in das Königreich Aragon eingegliedert wurde. Es gibt zwei kleine Gassen und einen großen Plaza Mayor, wo ein Restaurant neben dem nächsten steht. Weil der Ort so schön ist, ist er im Sommer auch ziemlich überlaufen. Jetzt ging es. Aber sehenswert ist es wirklich.









Anfang Oktober geht es weiter. Den Ordesa-Nationalpark heben wir uns für den nächsten Besuch auf und auch von Jaca haben wir nicht viel, denn alles hat gerade geschlossenals wir ankommen, auch die Zitadelle.
Wir erreichen Navarra und als Abschluß für die Pyrenäen fahren wir nach Lumbier und machen eine Radtour auf der Via Verde durch den >Foz de Lumbier. Durch einen unbeleuchteten, ca 250m langen Tunnel gelangte man in das Zentrum der Schlucht. Mit den Köpfen weit in den Nacken gelegt verfolgen wir die zahlreichen Geier und Adler im Himmel. Aus der Schlucht raus geht es wieder durch einen unbeleuchteten, etwas längeren Tunnel. Und weil es so schön war, anschließend auf demselben Weg wieder zurück.




Nach einer ruhigen Nacht auf einem für Wohnmobile freigegebenen kleinen Parkplatz werden wir geweckt von Stadtangestellten die meinen, ab 8 Uhr morgens mit lauten Maschinen den Rasen um uns herum mähen zu müssen. Wir flüchten ohne Frühstück zum Mirador bei der Arbaiun-Schlucht, wenige Kilometer entfernt, und frühstücken dort mit hervorragender Aussicht.
Die Ruhe dort wird nach kurzer Zeit empfindlich gestört durch eine Gruppe niederländischer Porsche-Fans, die mit ca 15 Wagen den kleinen Parkplatz entern, die herrliche Aussicht nur schnell als Hintergrund für ihre Selfies benutzen und dann glücklicherweise schnell weiter fahren.





Nach der Schlucht und dem herrlichen Frühstück verlassen wir die Pyrenäen Richtung La Rioja.
Fazit Pyrenäen: durch die gesundheitlichen Einschränkungen konnten wir diesmal nicht alles machen, was wir wollten. Auch nach Ende des Pyrenäen-Abschnitts ist Monika noch immer nicht ganz fit. Der Ordesa-Nationalpark steht weiterhin oben auf der Liste für Wanderungen. Aber wir haben schon einen sehr schönen Eindruck bekommen. Die französische Seite der Pyrenäen kennen wir kaum, auf spanischer Seite soll es aber wilder, einsamer und ruhiger sein.
Die Strassen sind teilweise sehr eng und spannend, aber oft auch schlecht. Einiges an Geschirr ist kaputt gegangen, als das Schloß eines Oberschrankes durch die Vibrationen brach. Viele Rennradler sind auf der Bergstrasse auch unterwegs und bei den kurvenreichen Strecken muss man insbesondere am Wochenende natürlich zusätzlich mit sehr vielen Motorrädern rechnen.
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