Am 20.4. haben wir von der Dehesa San Francisco aus einen Tagesausflug gemacht. Dafür bekamen wir netterweise einen Wagen der Finca geliehen und mussten unser Wohnmobil nicht über die Finca quälen. Wir fahren ins knapp 40 km entfernte Bergdorf Aracena, bekannt für die Grutas de Maravillas, die Wundergrotten. Ein ca 2100m langer Komplex aus Tropfsteinhöhlen mit unterirdischen Seen und wunderschönen Felsformationen. Der Rundgang führt auf 1200m in die Höhle hinein. Der größte Saal ist 50m hoch, alles ist dezent aber sehr schön beleuchtet. Leider darf man in der Höhle nicht fotografieren, aber auf ->dieser Webseite gibt es einige beeindruckende Bilder zu sehen.
Ausser den Grutas gibt es auch noch ein Museum zum Iberico-Schinken, das wir uns angesehen haben, leider ohne Tasting… Ausserdem thront über dem Ort auch noch ein Castillo. Für den Aufstieg war es uns aber zu heiß.





Auf dem Rückweg zur Finca machen wir auf halber Strecke Stop im Bergdorf Zufre. Ein Bummel durch ein recht verschlafen wirkendes Dorf mit herrlichem Ausblick über die Dehesa.







Am 24.04. verlassen wir die Finca und machen uns weiter auf den Weg nach Norden.
Wir lassen Portugal links liegen (werden wir uns im Herbst anschauen) und folgen der Via de la Plata, die von Sevilla nach Norden bis Astorga / Leon führt. Diese Route galt schon vor der Römerzeit als einer der Hauptverkehrswege für die iberischen Völker, gewann aber nach der Einwanderung der Römer auf die Iberische Halbinsel (218 v.Chr.) noch mehr an Bedeutung. Veranlasst durch Kaiser Augustus, wurde der Bau vom Konsul Quinto Servilio Carpio begonnen und später durch die Kaiser Tiberius, Trajan und Hadrian fortgesetzt und in seiner endgültigen Form vollendet. Die Streckenführung verband nicht nur einige wichtige Städte miteinander (z.B. Emerita Augusta (Mérida) oder Asturica Augusta (Astorga)), sondern die Verbindung zum Meer erleichterte Warenhandel und Truppenbewegungen zwischen dem Norden und dem Süden der Iberischen Halbinsel und trug gleichzeitig zur Verbreitung der römischen Kultur bei, auf deren historischen Reste man auf der Strecke immer wieder trifft. Wörtlich übersetzt würde der Name „Silberstrasse“ bedeuten, der Name kommt jedoch nicht aus der römischen Zeit sondern von den Mauren, abgeleitet vom arabischen „balath“ oder „Balata“, d.h. „gepflasterter Weg“.
Kurz hinter Santo Olalla verlassen wir auch Andalusien und kommen nach Extremadura. Das ist die fünftgrößte autonome Gemeinschaft von Spanien, aber Extremadura selber ist schon größer als die Schweiz, Belgien oder die Niederlande. Hier leben nur knapp über 1 Mio Menschen, das sind ca 25 pro km2 – damit zählt die Extremadura zu einem der am dünnsten besiedelten Gebiete Europas. Der Name bedeutet übrigens nicht „extreme Dürre“ sondern „jenseits des Duero“, des Grenzflusses der jahrhundertelang die muslimische von der christlichen Sphäre trennte..
Die Via de la Plata führte am kleinen Bergdorf Montemolin vorbei. Auch dieser Ort wird wieder von einem Castillo bewacht. Die Landschaft drumherum ist hier recht karg. Wir halten kurz und schauen uns um.






Weiter gehts nach Zafra. Das soll zu schön sein um einfach nur durchzufahren, also stellen wir uns auf den städtischen Womo-Stellplatz. Der ist schön zentrumsnah, aber an einer viel befahrenen Kreuzung. Für eine Nacht muss das gehen…
Zafra wird auch liebevoll „Sevilla la chica“ genannt, das kleine Sevilla… Wir machen uns auf in die Altstadt, zur Plaza Grande und Plaza Chica, die von schönen Arkaden und Tapasbars gesäumt werden. Auch auf dem palmbestandenen südlichen Teil der Plaza Grande lässt es sich sehr gut aushalten. Die Burg ist in ein Luxushotel, ein Parador umgewandelt worden. Eine unerwartet große und belebte Fußgängerzone mit vielen Geschäften ist auch vorhanden.








Weiter auf der Via de la Plata gehts nach Merida. Da gibts viel aus der Römerzeit zu bestaunen, das wird ein separater Bericht!
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