Frau Holle-Land

Am 09.05.24 ist Himmelfahrtstag und wir verlassen Göttingen und fahren wieder zurück ins Frau Holle-Land. An diesem Tag lassen wir besser den Vatertags-Touren auf dem Hohen Meissner den Vorttritt und finden einen ruhigeren Ort auf dem Stellplatz „Kartoffel-Alm“ im kleinen Ort Kleinvach, eigentlich ein Ortsteil von Bad Sooden-Allendorf. Der Ort hat eine ähnliche Größenordnung wie Lindewerra, auch einen Gasthof, in dem wir abends lecker Speisen, und einen Selbstbedienungs-Hofladen, in dem wir noch ein paar Sachen einkaufen (z.B. den Werrataler Kümmel+Rum, den wir vorher im Gasthof probieren konnten). Unser Stellplatz ist nur wenige 100 m entfernt oberhalb des Ortes hinter einem Kartoffel-Lager. Ruhig und mit schönem Blick, Picknick-Tischen, Relax-Liegen, Strom und schnellem WLAN!

Am nächsten Tag geht es hoch ins Frau Holle-Reich auf den Hohen Meissner. Dort kommen wir bis zum Frau Holle-Teich, dem sagenhaften Eingang zu ihrem unterirdischen Reich. Wir machen eine kleine Rundwanderung mit herrlichen Ausblicken in die weite Landschaft. Vorbei an der Eisquelle, wo das Wasser das ganze Jahr über eine Temperatur von 0 – 2 Grad hat, und am Kalbesee, ein geflutetes Überbleibsel vom Braunkohle-Tagebau ,der hier von 1954 bis 1974 stattgefunden hat. Schon seit 1578 wurde rund um den Meissner Braunkohle abgebaut, zuerst unter Tage, später im Tagebau. Der Wald hier oben ist schön naturbelassen und herrlich zum Wandern!

Leider ist die weitere Strasse über den Meissner komplett gesperrt, zu den anderen „Attraktionen“ (Barfußpark, Kitzkammer,…) kommen wir derzeit nicht hin. Über Umwege erreichen wir schließlich Hessisch-Lichtenau, das sich selbst das „Tor zum Frau Holle-Land“ nennt. Hier gibt es ein Frau Holle-Museum, das „Holleum“, das allerdings nur Sonntags geöffnet hat. Und der Womo-Stellplatz ist komplett von Schaustellern belegt, die das Stadtfest am Wochenende bespielen. Wir fahren also weiter.

Was ist denn nun so spannend an Frau Holle?
Die Märchenfigur der Frau Holle spiegelt nur einen ganz kleinen Teil dieser bedeutsamen Gestalt wider, deren Verehrung bis in vorchristliche Zeiten zurück reicht. Noch bis weit ins Mittelalter (15. Jahrhundert) wurde Frau Holle als die große Göttin verehrt. Unsere Vorfahren sahen in Frau Holle die allumfassende Natur, die Himmel und Erde verband. Das letztlich von den Brüdern Grimm niedergeschriebene Märchen beruht also auf uralten Mythen und hat dazu beigetragen , das Wissen um diese alte Naturgottheit lebendig zu halten.
(von den Infotafeln am Frau Holle-Teich).
Es gibt eine toll gemachte Webseite von der Historikerin Annette Rath-Beckmann und dem „Arbeits- und Forschungskreis zur Mythologie der Göttin Holle“: Goettin Holle. Es lohnt sich, da mal reinzulesen!


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