Hann. Münden, von den Einheimischen auch Münden genannt, erreichen wir am 3.9. und stehen dort wieder auf der Zeltwiese eines Kanu-Clubs direkt an der Fulda.



Den etwas sperrigen Ortsnamen verdanken wir übrigens dem Königreich Hannover, das den Ort Münden besser vom ähnlich klingenden Ort Minden unterscheiden wollte. Praktischerweise hat man den Zusatz dann aber wieder auf „Hann.“ gekürzt, so dass „Hann. Münden“ jetzt der offizielle Name der Stadt ist. Ist übrigens die südlichste Stadt von Niedersachsen. Als Norddeutscher kann man da schon Schweißausbrüche kriegen, so weit im Süden…
Am 4.9. nehmen wir uns einen Tag Zeit um den Ort zu erkunden. In der Altstadt stehen mehr als 700 Fachwerkbauten. Die Altstadt besitzt ein geschlossenes Fachwerkstadtbild mit Bauten aus sechs Jahrhunderten. Erstaunlich, dass so viele alte Bauten noch stehen, denn auch diese Stadt ist im 30jährigen Krieg von Tillys Truppen eingenommen und ein großer Teil der Bevölkerung getötet worden (als „Blutpfingsten“ bekannt). Es lohnt sich also sehr, die Altstadt anzuschauen.





Doch es gab auch negatives zu bemerken: das Ratsbrauhaus mit dem hier gebrauten Dr. Eisenbart-Bier sollte das kulinarische Highlight werden, war aber sonntags geschlossen! Wie überhaupt erstaunlich viele Restaurants auch sonntags geschlossen waren. Mussten wir halt selber kochen…

Bekannt ist Hann. Münden unter anderem auch dafür, dass hier die Weser aus dem Zusammenfluss von Werra und Fulda beginnt. Am Zusammenfluss steht der „Weserstein“ mit der bekannten Inschrift, sehr schön unter einem großen alten Kastanienbaum.
„Wo Werra sich und Fulda küssen
Sie ihre Namen büssen müssen,
Und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss.
Hann. Münden, d. 31. Juli 1899“

Und dann gab es noch den Dr. Eisenbart, der hier auch heute noch allgegenwärtig ist. Bekannt wohl vor allem durch das Schmählied „Ich bin der Doktor Eisenbart“ war er laut Wikipedia zu seiner Zeit wohl recht anerkannt und hatte einige Erfolge insbesondere bei Augenoperationen vorzuweisen…
Von der Tillyschanze aus, zu der wir auch noch hochgestiefelt sind, hat man dann einen hervorragenden Blick über die Stadt.

Mit Hann.Münden endet für uns der erste Teil der Deutschen Märchenstrasse. Wir müssen erst einmal zurück in den Norden zu den nächsten Arzt-Terminen. Die Strecke und die Gegend hier unten haben uns aber gut gefallen, wir werden sicherlich noch mal weiter machen…
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