Den schönen Campingplatz bei O Grove verlassen wir wieder am 12.10. Der Platz schließt sowieso am Sonntag für die nächsten Tage ist viel Regen angekündigt und wir wollen noch einkaufen. In Portonovo, nur 21 km weiter, gibt es einen gut bewerteten Stellplatz und viele Supermärkte und Restaurants. Allerdings haben wir übersehen, dass heute Nationalfeiertag in Spanien ist! Alle Läden sind geschlossen und die Restaurants ausgebucht. Einen Platz in einer Bar finden wir aber noch und bekommen dort sehr kreative und leckere Tapas! Am Freitag regnet es dann wie angekündigt fast den ganzen Tag. Samstag ist es wieder schön und wir können einkaufen.


Eigentlich …
wollen wir weiter nach Portugal, uns in aller Ruhe von Norden nach Süden durch das Land treiben lassen,
Aber …
das Wetter macht einen Strich durch unsere Pläne! Die Vorhersage für die kommenden Tage, ja Wochen, hat sich drastisch verschlechtert. Hier oben in der Ecke und fast in ganz Portugal regnet es die kommenden zwei Wochen fast ununterbrochen. Dazu Sturmböen und Gewitter und es wird deutlich kühler. Ein paar Tage wären ja kein Problem, wir kennen so etwas ja aus Norddeutschland für diese Jahreszeit zur genüge, aber so lange wollen wir das hier dann auch wieder nicht – und jetzt können wir ja versuchen, dem Wetter auszuweichen…. Wir suchen nach Alternativen, was nicht so einfach ist, denn die Schlechtwetter-Lage reicht weit nach Spanien hinein. In der Region von Salamanca gibt es zwar auch einige Regentage, aber das sieht deutlich weniger schlimm aus. Und wenn es auch in Portugal wieder besser werden würde, könnten wir von dort aus gut ins Douro-Weinbaugebiet nach Portugal rüber kommen (kleiner Spoiler: auch daraus wird nichts…).
Wir fahren also wieder ostwärts. Auf spanischer Seite, denn da ist die Autobahnverbindung besser und ausserdem kostenlos. Wir machen noch einen Stop in Pontevedra und schauen uns die wirklich schöne Altstadt an.







Dann verlassen wir Galicien wieder und kommen an Puebla de Sanabria vorbei, das uns im Mai (->hier der Bericht von damals) schon gefallen hatte. Diesmal besuchen wir das ->Centro de Lobo Iberico (Zentrum für den Iberischen Wolf). Sehr interessant gemacht, aber leider nur komplett auf Spanisch, keine Zusatzinfos in Englisch, und so schnell gesprochen, dass ich nichts verstanden habe. Schade, aber immerhin konnte man, trotz des Regens, schöne Fotos machen.




Wir fahren weiter ostwärts bis Tordesillas. Es bleibt den ganzen Tag trocken, sogar die Sonne kommt ein bißchen durch die Wolken durch. Ein Blick auf die Wetterkarte zeigt in Porto Dauerregen und Sturm bis 80 km/h – die Routenumplanung war wohl ganz richtig!
Der Campingplatz in Tordesillas wurde uns empfohlen und ist auch sehr schön. Es gibt hier sogar eine kostenlose Geschirrspülmaschine für Camper. Braucht nur 5 Minuten und funktioniert tadellos! Hier bleiben wir 4 Nächte.


Die jetzige Größe des Ortes passt nicht zu seiner historischen Bedeutung: hier wurde im Jahr 1494, nur 2 Jahre nach Entdeckung Amerikas durch Kolumbus, unter Vermittlung des Papstes die Welt zwischen Portugal und Spanien aufgeteilt: mit dem ->Vertrag von Tordesillas wurde eine Linie von Pol zu Pol durch den Atlantik gezogen. Alles neu entdeckte westlich davon sollte Spanien gehören, alles östlich davon Portugal. Das Museum zum Vertrag war kostenlos, liess einen aber auch mit etlichen offenen Fragen zurück.






Spannender war die Führung durch das Kloster, die wir anschließend noch mitmachen konnten. Gebaut als Königspalast mit etlichen maurischen Anklängen, wurde er 1363 in ein Kloster umgewandelt, damit die Nonnen für das Seelenheil eines verstorbenen Sohnes beten konnten. Das tun sie wohl immer noch, denn es wird immer noch von Nonnen bewohnt. Die Führung war auf spanisch, aber was wir zu sehen bekamen war sehr beeindruckend. Leider durfte man innen keine Fotos machen…



Das trockene Wetter nutze ich für eine schöne Radtour am Douro entlang, den darauffolgenden Regentag um im Buch weiterzulesen.
Dann kommt wieder die Sonne raus und wir fahren weiter nach ->Medina del Campo. Dort können wir nicht nur einkaufen und super-günstig tanken (1,54 EUR/l), sondern uns auch die Burg Mota ansehen, die Haupt-Sehenswürdigkeit des Ortes. Königin Isabella von Kastilien lebte hier öfter und starb hier, hat also schon etwas Bedeutung. Außerdem ist Medina del Campo das Zentrum des Weinbaugebiets Rueda, bekannt für seine Weißweine aus der Verdejo-Traube.






Der weitere Weg über die Dörfer nach Salamanca führt durch eine Landschaft unglaublicher Weite und Trostlosigkeit.



Der Zeltplatz Don Quijote in einem Vorort von Salamanca hatte uns auch im Mai schon gut gefallen und hier kommen wir jetzt auch wieder unter. Über das Wochenende mache ich noch zwei schöne Radtouren, denn es ist zwar mit 14 Grad recht kühl (nachts gehts runter auf 7 Grad) aber immerhin trocken. Auch eine Via Verde, also Radweg auf ehemaliger Bahntrasse, ist wieder dabei und führt aus der Stadt heraus und die Landschaft im Umland von Salamanca wird auch von der Via Verde aus nicht viel spannender.



Der Radweg endet zur Zeit nach knapp 18 Kilometern bei Alba de Tormes. Hier ist die Wiege der Herzöge von Alba, einer der bedeutendsten spanischen Adelsfamilien. Ausserdem ist die heilige Teresa von Avila hier gestorben, für die Spanier sehr wichtig, und der Ort spielte in den Befreiungskriegen (1809-1812) eine größere Rolle. Reste des Castillos der Herzöge von Alba sind noch zu sehen und im Turm gibt es noch herrliche alte Malereien und einige Fundstücke zu sehen. Ausser dem Turm ist aber kaum etwas vom Castillo erhalten, lediglich die alten Umrisse lassen sich noch erkennen. Und natürlich gibt es auch noch ein Museum zur heiligen Teresa. Die Stimmung hier ist gut, viele Leute stehen und sitzen vor den Bars und läuten das Wochenende ein. Ein Musikkapelle zieht durch die Gassen und spielt moderne, fetzige Musik.













Zum Schluß noch ein paar Bilder von der Radrunde durch Salamanca. Endlich der Plaza Mayor ohne Messestände… Im Mai waren wir auch schon hier gewesen- ->hier ist der Bericht zu Salamanca von damals.




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