Heute morgen war es rings um uns herum leer geworden auf dem Platz. Sonntag und Montag sind beliebte Abreisetage. Jetzt, am Montag abend, ist es wieder voller und direkt gegenüber von uns hat sich eine tschechische Wagenburg installiert, bestehend aus 3 Wohnmobilen. Wir bilden sozusagen die vierte Kante der Burg und konnten den Aufbau aus der ersten Reihe mitverfolgen.
Nach der Grob-Plazierung des Wohnmobils geht es an den spannenden Part: das Ausrichten des Wohnmobils. Es stört ja nicht nur beim Schlafen, wenn das Wohnmobil nicht waagrecht steht. Auch beim Duschen und spülen sammelt sich das Wasser dann in einer Ecke, beim Kochen in der Pfanne sammelt sich das Fett in einer Ecke – wenn der Wagen nicht waagerecht steht.
Für diese herausfordernde Aufgabe gibt es vielerlei technische Hilfsmittel. Der Premium-Wohnmobilist holt sein Tablet raus, drückt ein paar Knöpfe und dann bockt das Wohnmobil sich selber auf und richtet sich aus. Haben wir schon mal gesehen, so etwas steht hier aber nicht. Ausserdem ist das langweilig.
Typisch deutsch ist dann die Mini 2-Richtungs-Wasserwaage, wie auch wir sie haben. Diese legt man dann auf den Boden des Wohnmobils und sieht dann, wo man noch Keile unterlegen muss, um das Wohnmobil an den Stellen anzuheben. Modernere Camper haben auf dem Handy eine Wasserwaagen-App und legen das Handy auf den Boden.

Interessant war jetzt zu beobachten, wie dieser hochkomplexe Vorgang von den Tschechen bewältigt wird. Das technische Hilfsmittel war eine noch volle Bierdose Pilsener Urquell. So etwas sollte ja in einem gut ausgestatteten tschechischen Wohnmobil immer in ausreichender Zahl vorhanden sein.
Die Dose wird dann auf den Wohnmobil-Boden gelegt und geschaut, wohin sie rollt. Genial! Und nachdem das Wohnmobil dieserart perfekt ausgerichtet wurde, kann man das Tool öffnen und darauf anstossen!
Ich ziehe meinen Hut vor so viel Eleganz!
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