Erste Station auf der Fortsetzung der Märchenstraße ist für uns Ebergötzen, ein niedlicher kleiner Ort 15 km östlich von Göttingen mit noch nicht einmal 2000 Einwohnern. Wilhelm Busch kam 1841 im Alter von 9 Jahren zum Unterricht hierher und freundete sich mit dem Müllerssohn Erich Bachmann an. Ihre Streiche und Erlebnisse im Ort bilden die Grundlage für Max und Moritz. „Einiges ist wirklich passiert“ erinnert sich Wilhelm Busch später. Der Steg über den der Schneider Böck ging und das Haus der Witwe Bolte befanden sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Mühle. Auch einen Lehrer Lämpel hatte Ebergötzen zu bieten! Es hat Spaß gemacht, durch den Ort zu bummeln, und die alte Wassermühle in der er wohnte, wurde in Gang gesetzt und viel dazu erklärt.
Internet: >Wilhelm-Busch-Mühle
Ein weiteres Highlight in Ebergötzen ist das Europäische Brotmuseum. Neben der interessanten Ausstellung „Vom Korn zum Brot“ gab es noch einen schönen Park mit besonderen Bäumen (Monika war begeistert von der Pimpernuss) und einem mittelalterlichen Wohnturm, einziger erhaltener Rest der ehemaligen Wasserburg, die hier mal stand. Aund auf dem Aussengelände zum Museum wurden die verschiedenen Getreidesorten gezeigt (aktuell gerade nicht so viel zu sehen) sowie zwei alte Mühlen.
Internet: >Brotmuseum
Nach den Museumsbesuchen fahren wir noch weiter, rüber nach Thüringen ins Eichsfeld zur Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt. Wir stellen uns auf den Stellplatz „Wiesenglück“. Neben 16 Plätzen für Wohnmobile ist hier auch eine Tinyhaus-Hotel: 8 moderne Tinyhäuser stehen hier und können gemietet werden.
Die moderne Therme ist gerade mal 100m entfernt und durch einen Park kann man runter in den Ort gehen. Der ist auch recht gemütlich mit guten Einkaufsmöglichkeiten und einer auffällig hohen Anzahl an Bäckereien und Cafés. Eine der kulinarischen Spezialitäten der Gegend ist denn auch der Schmandkuchen, den man in diversen Varianten bekommen kann. Die zweite Spezialität im Eichsfeld ist die Eichsfelder Stracke, eine luftgetrocknete Mettwurst, die wir bei einem Schlachter im Ort gekauft haben. Und natürlich gibt es in Thüringen auch die original Thüringer Bratwurst…
In Heiligenstadt hat Theodor Storm von 1856 – 1864 als Kreisrichter gearbeitet und unter anderem seine „Regentrude“ geschrieben, inspiriert durch einen Wasserfall in Heiligenstadt. Und Heinrich Heine war auch hier, liess sich 1825 in Heiligenstadt taufen. Die Gebrüder Grimm trafen sich 1838 in Heiligenstadt um über ihr Deutsches Wörterbuch zu sprechen. Und Tilman Riemenschneider wurde hier auch geboren, einer der bedeutendsten Bildhauer seiner Zeit…
Kalt ist es hier geworden und just vor der kältesten Nacht mit -4 Grad ging unsere Gasflasche alle. Mussten wir am nächsten Morgen zum ersten Mal LPG tanken, war auch irgendwie spannend…
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