Teufel, Ritter und Stockmacher

Von Witzenhausen geht es weiter nach Bad Sooden-Allendorf (abgekürzt: B.S.A.). Dort gibt es auch wieder viel Fachwerk und eine schöne, große Therme. Wir stellen uns aber nicht auf den örtlichen Womo-Stellplatz sondern fahren zur „Camping Oase“ im ca 2 km entfernten Wahlhausen, bereits auf thüringischer Seite. Das Wetter wird wieder besser und zum ersten Mal, seit wir wieder losgefahren sind, können wir wieder draussen sitzen und die Sonne genießen! Der Platz ist sehr gemütlich und unter der Woche recht ruhig. Hier bleiben wir insgesamt 8 Tage.

Die nächsten 4 Tage verabschiede ich mich auf eine Wanderung, denn der Fernwanderweg E6 führt hier vorbei. Die Tour habe ich bereits im vorigen Bericht beschrieben. Monika genießt derweil die Therme in Bad Sooden und die Ruhe auf dem Campingplatz.

Teufel und Ritter im Titel des Beitrags führen zu einer herrlichen Radtour, die uns vom Campingplatz aus sehr steil hoch zur Teufelskanzel führt und weiter zur Burg Hanstein. Die Teufelskanzel ist ein Aussichtspunkt mit herrlicher Ausblick über die 310 m tiefer liegende Werra-Schleife bei Lindewerra und nettem „Berggasthof“ mit Biergarten direkt nebenan.

Internet: die Sage der Teufelskanzel

Burg Hanstein liegt nur wenige Kilometer von der Teufelskanzel entfernt und thront weithin sichtbar auf einem Sandsteinfelsen oberhalb des Örtchens Rimbach (nein, das ist nicht das Rimbach, in dem Monika geboren wurde…). Laut Wikipedia ist es eine der größten Burgruinen Mitteldeutschlands, laut Eigenwerbung ist es natürlich auch die schönste Burgruine Mitteldeutschlands. Vom Burgturm aus hat man eine tolle Sicht bis hin zum Harz und Hohen Meißner. Teile des Films „Der Medicus“ wurden hier gedreht.

Auf dem Rückweg kommen wir auch noch durch Werleshausen mit einem schönen ehemaligen Rittergut…

Und ein Ort weiter kommt das gemütliche Lindewerra, das uns schon bei der Durchfahrt mit dem Rad so gut gefallen hat, dass wir danach nochmal für eine Nacht mit dem Womo hierher gefahren sind. Es gibt einen netten kleinen Womo-Stellplatz direkt an der Werra-Brücke und wir besuchen das Stockmacher-Museum. Lindewerra ist DAS Stockmacher-Dorf Deutschlands! Seit 1836 werden hier Wander- Spazier-, Jagd- und Krankenstöcke hergestellt und fast alle Einwohner waren direkt oder indirekt damit beschäftigt. In den 1920er Jahren wurden bis zu 500.000 Stöcke produziert und im Stockmachermuseum wird gezeigt welche 32 Arbeitsschritte für die Herstellung vom Rohling bis zum fertigen Stock erforderlich waren. Ich war noch am Überlegen, mir einen Wanderstock zuzulegen -wenn, dann hier! – aber irgendwie macht es einen älter, oder? Das war Anfang des vorigen Jahrhunderts noch anders: „Der Stock ist für den Herrn auf der Straße ein unentbehrliches Requisit. Denn kein Mann geht gerne mit leeren Händen einher.“ (altes Werbeplakat im Stockmachermuseum)

Im Gasthaus „Zur alten Stockmacherei“ saßen wir danach im Biergarten und kamen mit Uschi und Hajo, zwei Wohnmobilisten aus Köln ins Gespräch. Sehr netter Nachmittag!

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