Am Dienstag morgen scheint wieder die Sonne vom blauen Himmel und macht die Weiterfahrt zum Vergnügen: die D1083 verläuft auf halber Höhe am Rande des Jura entlang und bietet herrliche Ausblicke. Nach 40 km ist Bourg-en-Bresse erreicht und wir stellen uns direkt beim Kloster Brou auf den Parkplatz. Danach geht es zu Fuß in die Innenstadt, die mit einigen Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert sehr schön ist. Die Atmosphäre ist gemütlich und wir finden das kleine Restaurant „L’Auguste“, in dem es leckere französische Menus gibt. Wenn man nur die Hälfte von der Karte versteht ist es immer eine Überraschung, was dann kommt. Wir wurden nicht enttäuscht, es war sehr lecker!









Am nächsten Tag besichtigen wir dann das Kloster Brou. Hier steht nicht das klösterliche Leben im Vordergrund, der Komplex ist eher die Grabstätte für Philibert den Schönen und Margarete von Österreich. Eine Liebesgeschichte, wie sie in jedes Klatschblatt passen würde. Der schöne Philibert war anscheinend nicht sehr stabil und starb 1504 mit nur 24 Jahren, 3 Jahre nach seiner Hochzeit, an einer Erkältung. Seine gleichaltrige Frau Margarete, Tochter des römisch-deutschen Kaisers Maximilian I., hattte einen schlechten Start und konnte weder Königin von Frankreich noch von Spanien werden. Der dritte Versuch mit Philibert, in den sie unsterblich verliebt war, endete dann ja auch recht früh. Sie war untröstlich und liess das Kloster als Grabstätte für ihn bauen um über den Schmerz hinwegzukommen. Gesehen hat sie das Kloster mit eigenen Augen nie, denn sie musste 1506 die Regentschaft über die Niederlande übernehmen und siedelte dazu nach Mechelen über, wo sie später auch verstarb. Und natürlich wurde sie dann neben ihrem Philibert im Kloster Brou beigesetzt. In ihrer Zeit hatte Margarete wohl ziemlich viel diplomatisches Geschick und auch Einfluss gehabt. Ausserdem war sie eine große Mäzenin der damaligen Kunst: Bilder, Skulpturen, Teppiche, Musik… Das Kloster zeichnete sich durch tolle Details in den Steinmetz- und Holzarbeiten aus und imponierend schöne und farbkräftige Glasbilder in den Fenstern. War schon sehr sehenswert!
Internet: Blog-Artikel zu Kloster Brou auf meinfrankreich.com















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