Fanfan und Guignol

Seit 1982 gibt es die Auszeichnung „Les plus beaux villages de France“ (die schönsten Dörfer Frankreichs) und eines dieser ausgezeichneten Dörfer ist Pérouges, wo wir als nächstes Station machen. Bis Ende des 18. Jahrhunderts florierte die Textilindustrie in dem kleinen Ort, dann wanderten mehr und mehr ab und der Ort verfiel. Erst 1911 wurde mit dem Wiederaufbau des Ortes begonnen, ein Beispiel für erfolgreiches Engagement der Bürger. Jetzt leben hier wieder mehr als 1300 Leute und das kleine mittelalterliche Dorf ist im Sommer ziemlich überlaufen. Jetzt, im November, war es schön ruhig um gemütlich durch die alten Gassen zu schlendern. „Die drei Musketiere“ und „Fanfan, der Husar“ wurden hier gedreht, und das kann man sich gut vorstellen…

Wir stehen unterhalb des Ortes auf dem Parkplatz, sind aber die Einzigen, die dort übernachten.

Internet: Perouges

Perouges, bzw. der ca 1,5 km entfernte Nachbarort Meximieux sind auch ein guter Ausgangspunkt für einen Tagesausflug nach Lyon. Mit dem Bus dauert es zwar auch eine Stunde, ist aber unschlagbar günstig (2 € pro Person) und bringt uns direkt ins Zentrum.

Lyon ist nach Paris und Marseille die drittgrößte Stadt Frankreichs und damit für uns schon mal anstrengend – und der totale Gegensatz zum beschaulich-ruhigen, kleinen Perouges. Lyon ist aber auch spannend, schön gelegen zwischen Alpen und Zentralmassiv am Zusammenfluss von Rhone und Saone, mit einer Altstadt die wieder UNESCO Weltkulturerbe ist. Und es ist eine Geniesser-Stadt: nördlich der Stadt liegt das Beaujolais, südlich die Weinhänge des Cote-du-Rhone und französische Starköche wie Paul Bocuse kommen hierher. Und durch den in Lyon erfundenen „Guignol“ -entspricht dem deutschen „Kasper“- wurde Lyon zur Hauptstadt des französischen Puppentheaters.

Wir bummeln durch die Altstadt, fahren mit der Standseilbahn hoch in das Viertel Fourviere und geniessen die Aussicht von dort und schauen uns die römischen Ruinen von „Lugdunum“ (Lyons römischer Name) an. Es war spannend, aber am Ende des Tages waren wir auch froh wieder im Womo zu sein.


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