Hoch und runter, kreuz und quer

Nach dem überraschend schönen Schwalenberg konnte der „Aschenputtel-Ort“ Polle nur enttäuschen. Ist wohl auch eher ein Marketing-Gag, von Aschenputtel war hier nicht viel zu sehen ausser nebenstehenden Fahrradboxen…

Umwege

Höxter wollten wir uns von der östlichen Weser-Seite aus nähern, denn dort ist auch der WoMo-Stellplatz und einmal über die Weserbrücke ist gleich die Innenstadt. Aber die Weser-Brücke ist derzeit komplett gesperrt und die für Fußgänger und Radfahrer angedachte kleine Fähre fährt wegen Niedrigwasser nicht.

Ok. Wir bleiben auf der Seite und fahren weiter bis Fürstenberg. Dort gibt es eine bekannte Porzellanmanufaktur mit Museum im Schloß Fürstenberg zu besichtigen. Denkste. Wieder einmal haben wir vergessen welcher Wochentag heute ist: Montag! Kein guter Tag für Museums-Besuche, alles zu! Es bleibt ein Blick vom Schloßhof auf die Weser.

Corvey

Dann fast den ganzen Weg wieder zurück, um auf die andere Weser-Seite zu kommen, denn dort wartet noch Kloster Corvey, UNESCO-Weltkulturerbe und heute geöffnet!

Kirchen wurden wohl immer so gebaut, dass der Altar nach Osten ausgerichtet ist. Die weltliche Macht durfte nur im Westen an die Kirche anbauen, wenn sie das wollte. Das ist dann das „Westwerk“ und das ist das, was in Corvey als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde, denn das ist das älteste und einzige fast vollständig erhaltene Karolingische Westwerk der Welt. Sieht jetzt für den Laien nicht soo spektakulär aus, ist aber beeindruckend wenn man sich bewusst macht, dass die Mauern 1200 Jahre alt sind…

Im 9. und 10. Jahrhundert war das Benediktinerkloster ein geistiges, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum, viele Herrscher kommen an die Weser und halten dort ihre Reichstage ab.

Im 30jährigen Krieg wird die Abtei zum großen Teil zerstört, erst in der Barockzeit gab es einen neuen Aufschwung. Aus der späteren Fürsten-Zeit ist auch noch viel Prunk zu sehen und die beeindruckende fürstliche Bibliothek: 15 Räume mit über 200 großen Bücherschränken. Hier versuchte Hoffmann von Fallersleben 14 Jahre lang als Bibliothekar Ordnung rein zu bringen.

Nach so viel Input sind wir geplättet und den Radausflug nach Höxter sparen wir uns. Wir wir beim Durchfahren sehen können, ist Höxter sowieso eine einzige Baustelle, da dort im kommenden Jahr die Landesgartenschau stattfindet. Können wir also für nächstes Jahr auf den Zettel nehmen.

Campingplatz Diemelaue in Helmarshausen

Bad Karlshafen an der Weser hat einen Wohnmobil-Stellplatz, der allerdings recht groß und voll ist. Wir fahren in den Ortsteil Helmarshausen und dort gibt es den kleinen Platz „Diemelaue“ an der Diemel. Von hier sind es nur 4 km auf dem Diemel-Radweg bis nach Bad Karlshafen. Wir geniessen die Ruhe auf dem Platz, sind auch fast die Einzigen dort…

Bad Karlshafen

Bad Karlshafen ist schon spannend: auf dem Reissbrett geplant und ab 1699 in einem Sumpfgebiet als Barockstadt gebaut mit einem kleinen Hafen, der den Anschluss an die Welt bringen sollte. Ambitionierte Pläne, mit denen über die Diemel eine schiffbare Verbindung zum Rhein hergestellt werden sollte brachten für kurze Zeit Aufschwung. Die Stadt wurde besiedelt mit Glaubensflüchtlingen aus Frankreich und es gibt ein sehr interessantes Hugenottenmuseum.

Krukenburg, Hugenottenturm und Skywalk

Eine herrliche, aber trotz E-Motor anstrengende Radtour führte zu den Aussichtspunkten der Umgebung. Der kleine Ort Helmarshausen, wesentlich älter als Bad Karlshafen, beherbergte ein Kloster, in dem bedeutende Erzeugnisse der Buchmalkunst wie das Evangeliar Heinrichs des Löwen und wertvolle Goldschmiedearbeiten durch den Mönch Rogerus entstanden. Unter anderem zum Schutz des Klosters wurde die Krukenburg errichtet. Von dort hat man einen schöner Blick, auch auf unseren Campingplatz, wenn man sich erst einmal dort hoch gequält hat. Der Weg ist sehr steil!

Weiter zum Dreiländereck (Niedersachsen, Hessen, NRW) – auf der Karte sieht das aber etwas anders aus! In der Nähe ist der Hugenottenturm, nicht einfach zu erreichen mit dem Rad, aber man hat einen schönen Blick auf Bad Karlshafen.

Runter, über die Weser und danach wieder hoch zum Weser-Skywalk!

Und zum Abschluß noch eine kleine Runde zum Wasserschloß Wülmersen an der Diemel.

Fazit

Eine sehr schöne und spannende Ecke! Monika fühlt sich sichtlich wohl, ist schon „fast wie im Odenwald“ hier und ausserdem Monikas Heimat-Bundesland Hessen. Hier kommen wir noch mal her, wenn die Gartenschau in Höxter ist und die Diemel ausreichend Wasser zum paddeln führt.


Kommentare

2 Antworten zu „Hoch und runter, kreuz und quer“

  1. Hallo zusammen 😃
    Bin eifrig am Mitlesen und Mitreisen in dieser für mich ganz unbekannten Gegend… aber plötzlich kann ich Deine Karte nicht mehr finden 🤔 Wo hast Du sie denn versteckt?

    1. ChefVonsJanze

      Hallo Inge, schön zu hören, dass Du eifrig am Mitlesen bist. Die Karte findest Du immer im Beitrag „aktueller Standort“. Andreas

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