Für Geschichts-Fans ist das eine super spannende Ecke! Für mich, im Geschichts-Unterricht damals nicht gerade die hellste Kerze, ergibt sich hier und jetzt die Möglichkeit ein paar Bildungslücken zu schliessen.
Sagunt liegt knapp 35 km nördlich von Valencia, d.h. 20 km nördlich von unserem aktuellen Womo-Stellplatz. Prima Fahrrad-Distanz, und einen gut ausgebauten Radweg gibt es auch!
In Sagunt gibt es eine riesige Burganlage, ein römisches Theater, eine nette Altstadt und viel Geschichte, die ich mir jetzt aus Wikipedia erarbeitet habe.
Sagunt früher…
In der Antike war Sagunt eine blühende Handelsstadt, die sich mit Rom und damit gegen Karthago verbündet hatte und eifrig Handel betrieb. Das fand Karthago und damit auch Hannibal, der gerade in der Gegend war, nicht so lustig, belagerte die Stadt acht Monate lang und zog dann 218 v.Chr. dort ein und machte alles kaputt (literarisch bekannt als „der Fall von Sagunt“. Hannibal zog danach mit seinen Elefanten weiter nach Italien…). Das wiederum fanden die Römer nicht in Ordnung und so kam es zum 2. punischen Krieg. Hannibal brachte den Römern zwar ziemliche Verluste bei, aber irgendwann (202 v. Chr.) siegten die doch und so wurde Sagunt dann ins römische Imperium integriert und wurde wieder aufgebaut. Das römische Theater wurde gebaut und die Stadt blühte wieder auf.
Im 8.Jh. kamen dann die Araber und Sagunt wurde Teil des Kalifats von Cordoba. Die verschönerten die Stadt weiter mit prächtigen Bädern und Palästen. Dann kam El Cid, heute spanischer Nationalheld, übernahm Valencia 1094 und besetzte auch kurzzeitig Sagunt. Nach seinem Tod 1099 kamen die Araber aber wieder zurück bis zur endgültigen Vertreibung 1238 durch König Jakob I von Aragon. So weit, so übersichtlich bis dahin.
Später kam dann noch u.a. Napoleon (Schlacht von Sagunt 1811), aber das verwirrt jetzt nur.
… und heute
Die verwinkelte Altstadt birgt ein kleines ehemaliges Judenviertel und einige nette Bars.
Dann das römische Theater, ebenfalls beeindruckend. Es wurde vielleicht etwas übereifrig restauriert damit es heute für Aufführungen genutzt werden kann, aber man kann die historische Atmosphäre noch erahnen.
Die Festung beeindruckt vor allem durch ihre Größe: sie ist knapp 1 km lang! Sie wurde im Laufe der Zeit je nach Anforderung immer wieder erweitert und umgebaut – wie sie zu einer bestimmten Zeit genau ausgesehen hat, ist schwer zu sagen. Viel zu sehen außer den Mauern ist dort nicht mehr, aber man kann die beeindruckenden Dimensionen bei einem Spaziergang gut ermessen und hat einen tollen Ausblick von dort oben.
Beim Blick von der Festung sieht man aber auch die großen Industrie-Anlagen, die heute zu Sagunt gehören, sowie in der Ferne den Strand-Teil von Sagunt.
Die Radtour hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt!
Und man sieht, das die spanische Geschichte auch sehr spannend ist.
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