Convento de Cristo in Tomar

Das dritte Welterbe-Kloster unserer Kloster-Tournee steht in Tomar und sollte das Highlight werden! Auf dem Weg dorthin kommen wir quasi direkt vorbei an Fatima, ein bedeutender Wallfahrtsort der katholischen Kirche, der jährlich von mehreren Millionen Pilgern besucht wird. Also wenn wir uns schon auf Kloster-Tournee befinden, dann können wir hier auch nochmal kurz stoppen. In Fatima steht denn auch die viertgrößte Kirche der Welt (Platz für 9000 Leute) sowie der weltweit größte Kirchenvorplatz. Die Kirche ist von außen wahrscheinlich auch das vierthäßlichste Gebäude der Welt, immerhin von innen recht schlicht und hell. Der Kirchvorplatz hat die Atmosphäre eines riesigen Parkplatzes, da ist der Petersplatz in Rom schöner, auch wenn er wohl etwas kleiner sein soll! Fotos gemacht, haben wir jetzt einmal gesehen und das reicht. Schnell weiter, ist so gar nicht unsers.

In Tomar ist der Womo-Stellplatz auf einem aufgegebenen ehemaligen Campingplatz. Sozusagen lost-place-camping. Stehen aber recht viele hier. Die Bäume werden wohl ab und an geschnitten, ansonsten ist vieles überwuchert und die Mülleimer quellen über. Wie so oft in Portugal: der Ort muß früher mal sehr schön gewesen sein! Jetzt verkommt er und geht gerade mal für eine Nacht.

Der Ort selbst ist ganz schön, es gibt sogar einen kleinen Weihnachtsmarkt…

Am nächsten Tag gehts rauf zum „Convento de Cristo“, eine Kombination aus Burg und Kloster, 1162 von Tempelrittern gegründet. Es war das ehrwürdige Hauptquartier des Ordens in Portugal, ein steingewordenes Zeugnis ihrer Pracht und Größe. Über 5 Jahrhunderte wurde immer wieder hier dran rumgebaut und erweitert, so dass ein wilder Stilmix aus Romanik, Gotik, Manuelinik, Renaissance usw. entstanden ist.

Der Templerorden ist mit viel Mystik behaftet (z.B. „Die Hüter des Heiligen Grals“), wozu Kino-Filme wie „The DaVinci-Code“ und die Bücher von Dan Brown sicherlich mit beigetragen haben. Die Geschichte ist schon spannend. Der Templerorden ist 1118 in Jerusalem gegründet worden um die heiligen Stätten der Christen und die Pilger zu schützen. Der Orden wurde sehr reich und mächtig mit Komtureien (Niederlassungen) in ganz Europa, beriet die Könige (und stellte sogar einige von ihnen) und finanzierte viele ihrer Unternehmungen. In Portugal und Spanien unterstützten die Tempelritter aktiv den Kampf gegen die Mauren und schützten den Jakobs-Pilgerweg. Sie finanzierten auch viele der Entdeckungsreisen der Portugiesen. Macht und Reichtum der Templer wurden dem französischen König und dem von ihm abhängigen Papst wohl zu viel und sie begannen 1307 gegen die Templer vorzugehen. 1312 wurde der Orden schließlich vom Papst aufgelöst und die Reichtümer an den Johanniterorden übertragen. Spanien und Portugal blieben aussen vor, hier standen die Templer unter besonderem Schutz. 1319 wurde in Portugal dann der Christusorden neu gegründet, der die verfolgten Templer aufnahm… Wer sich für die Geschichte interessiert findet mehr Details auf der gut gemachten Seite ->templerinfo.de im Internet.

Auf geht’s! Zuerst schauen wir uns den Klosterteil an.

Der Mittelpunkt des Komplexes, die sechzehnseitige Rundkirche aus dem 12. Jh. beherbergt in ihrem Innern einen weiteren 8-seitigen Bau und ist nach dem Vorbild der Heilig-Grab-Rotunde in Jerusalem errichtet worden.

Die Anlage ist recht groß, allein im Klosterbereich gibt es 8 Kreuzgänge…

Das nächste Highlight, das Fenster der Westfassade der Kirche wurde zwischen 1510-1513 gestaltet und ist ein einzigartiges Beispiel für die Manuelinik. Die feinen Verzierungen in den Steinmetzarbeiten sind einfach unglaublich.

Danach geht es zum Bereich der Burg ausserhalb des Klosters.

Die drei UNESCO Welterbe-Klöster, die wir besichtigt haben, hatten jedes ihre eigene Besonderheit. Alle drei waren sehenswert, aber wenn man sich nur eines anschauen will, dann würden wir Tomar empfehlen!

Monika ist nicht die Einzige, die die Sonne genießt…

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