Der Ort Denia wird überragt von seinem 753m hohen Hausberg Montgo. Entlang des Hanges ziehen sich die Wohnviertel bis auf 150 – 200 m hoch. Das Appartement von Freunden, in dem wir wohnen dürfen, ist ziemlich weit oben, ca 3,5 km von der Innenstadt entfernt. Mit dem Wohnmobil komme ich dort gar nicht hin, das steht auf einem Parkplatz weiter unten und wir nutzen die Gelegenheit und tauen den Kühlschrank mal wieder ab. Die Wohnanlage ist ganz nett mit Pool, Grünbereich und angrenzendem kleinen Waldstück , aus dem wir abends die Wildschweine rumoren hören. Mit dem Miet-PKW erkunden wir noch einige Orte in der Umgebung und Denia selbst.
Unsere Freunde mit dem großen Sattelauflieger, die wir im April schon bei Conil getroffen hatten, überwintern auf einem Campingplatz bei Oliva, ganz in der Nähe. Nach wenigen Tagen im Appartement vermissen wir unser Womo-Leben schon wieder, ziehen zurück ins Womo und fahren auf den Campingplatz um die beiden zu besuchen. Der Platz ist ganz schön, ein herrlicher Strand direkt hinter dem Platz ohne die häßlichen Bauten, die man entlang der Küste oft findet. Gefühlt ca 90% der Camper hier sind Überwinterer aus Deutschland.


Mein Geburtstag naht! Freund Axel macht sich auf den Weg und fliegt nach Porto, weil wir nach ursprünglicher Planung eigentlich jetzt dort sein wollten. Wir sind zwar gerade am anderen Ende der iberischen Halbinsel, aber Portugal wollen wir sowieso noch eine zweite Chance geben und wenn Axel dort ankommt, kommt bestimmt die Sonne raus…
Am 16.11. brechen wir auf wieder zurück Richtung Westen. Am ersten Tag schaffen wir es bis Aranjuez, leicht südlich von Madrid. Den Ort müssen wir uns am nächsten Morgen erstmal anschauen, ist immerhin auch UNESCO Weltkulturerbe („Kulturlandschaft von Aranjuez“). Die größte und bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist der 1727 errichtete Palast von Aranjuez, die ehemalige Sommerresidenz der spanischen Könige. Umgeben ist der Palast von weitläufigen Gartenanlagen und auch der Ort hat Charme mit vielen Cafés und Restaurants und Leuten, die draussen sitzen, obwohl es hier auch gerade nicht sooo warm ist.







Danach fahren wir noch weiter bis auf den Campingplatz Monfragüe bei Plasencia, wo wir Ende April/Anfang Mai schon mal waren. Ist aber jetzt im November sehr leer hier.
Am 18.11. ist es schließlich soweit und wir erreichen Portugal! Das Wetter ist sehr schön, die Sonne scheint. Ein kleiner Grenzübergang mitten im Nirgendwo. Die Gegend ist auffällig grün, sehr waldreich, könnte auch in Deutschland sein.


Im ersten Ort mit Bar halten wir um einen ersten Galao zu trinken. Im etwas größeren Ort Castelo Branco der erste Einkauf in einem Mini-Supermarkt. Man muss sich etwas umgewöhnen, vieles bekanntes aus Spanien haben sie hier so nicht. Aber mal abwarten, was die größeren Supermärkte so bieten. Wir fahren noch bis Serta und stellen uns dort auf den kostenlosen Womo-Stellplatz. Ein kleiner Bummel in den Ort zum ersten portugiesischen Bier vom Fass.



Am 19.11. kommen wir in Nazaré an. Der Zeltplatz ist ganz ok, von dort bis zum Strand unten sind es knapp 3 Kilometer. Aber nur runter. Und steil. Wie steil merke ich vor allem auf dem Rückweg, aber mit höchster Unterstützungsstufe und kleinstem Gang geht es so gerade eben. Unten treffe ich Axel, der sich dort eine nette kleine Ferienwohnung genommen hat. Es gibt einiges zu erzählen.
Wir machen eine herrliche Radtour, gehen lecker Essen und schauen uns natürlich auch die Oberstadt und den berühmten Surfer-Strand Praia do Norte an. Nazaré ist dafür bekannt, dass hier die höchsten Wellen der Welt registriert wurden, bis zu 30 m hoch! Ein Unterwasser-Canyon direkt vor der Küste, 227 km lang und bis zu 5 km tief, lässt diese Wellen bei entsprechenden Winden entstehen. Dafür kommen die besten Wellenreiter der Welt hierher um diese „Big Waves“ zu surfen. Der Weltrekord für die höchste jemals gesurfte Welle liegt bei 26,21 m aus dem Oktober 2020. In diesem Januar kam erstmals ein erfahrener Surfer vor Nazaré ums leben.
Ein Wahnsinns-Schauspiel sicherlich (gibt einige beeindruckende Videos auf Youtube), aber der Wind ist gerade ungünstig und es sind weder riesige Wellen noch Wellenreiter zu sehen. Schade, aber der Spaziergang war schön und die Brandung auch so schon beeindruckend.

















Das Wetter ist sehr schön, nur in der Nacht wird es recht frisch und die Heizung muss zuarbeiten. Wir werden das gute Wetter nutzen und jetzt erstmal eine Runde durch Nord-Portugal machen bevor es in den Süden des Landes geht.
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