Gerade mal 50 km entfernt von Ronda liegt Olvera, eines der „Pueblos blancos“, der weißen Dörfer. Bekannt ist der Ort aber ausserdem für die Via Verde de la Sierra, die hier startet.

Die Vias Verdes sind ehemalige Eisenbahntrassen, die in Rad- und Wanderwege umgewandelt wurden. Diese Wege sind sehr beliebt, sie führen durch schöne Landschaften und haben kaum Steigungen. Oft sind ehemalige Bahnhöfe in Restaurants oder Hotels umgewandelt worden und manchmal gibt es auch Radverleih und Werkstatt-Service entlang der Strecke. Über 3300 km dieser Strecken gibt es schon in ganz Spanien und allein in Andalusien gibt es ca 600 km verteilt auf 26 Strecken.

Die Via Verde de la Sierra ist 36 km lang, und soll angeblich die schönste von Spanien sein. Die müssen wir natürlich fahren! Ausserdem ist direkt neben der „Endstation“ in Olvera auch ein Parkplatz für Wohnmobile. Dort stellen wir uns hin und starten nach kurzer Stärkungspause auch direkt auf die Strecke. 30 Tunnel gibt es, der längste ist knapp 1 km lang, sowie 4 Viadukte. Es gibt zwei Bahnhöfe zwischen den Endpunkten, in denen normalerweise auch Restaurants geöffnet sind, aber aktuell beschränkt sich das wohl eher auf die Wochenenden, wenn deutlich mehr los ist auf der Strecke. Immerhin hatte das Restaurant am anderen Endpunkt in Puerto Serrano geöffnet, denn nach 36 km konnten wir eine Stärkung gut gebrauchen, bevor es wieder zurück ging.

Höhepunkt der Strecke war der kleine Naturpark Peñon de Zaframagon mit einer der größten Brutkolonien für Gänsegeier in Europa! Über 500 Geier leben hier! In einem ehemaligen Bahnhof ist ein Informationszentrum untergebracht und man kann dort über eine ferngesteuerte Kamera direkt in die Nester hineinzoomen und den Vögeln beim Füttern zusehen.

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Am nächsten Tag bummeln wir noch durch den Ort Olvera. Man kann sich nicht verlaufen: so lange es bergauf geht, ist man richtig. Oben wetteifern die Kirche und die maurische Burg darum, wer den Ort dominiert. Vom Turm der Burg ganz oben hat man dann einen herrlichen Blick…

Olvera bleibt noch einige Tage in Erinnerung, denn eine Spezialität des Ortes ist ein süßes Brot mit Mandeln und das versüßt unseren Nachmittags-Kaffee noch heute!