Von der Südküste fahren wir zurück nach Sevilla, denn dort wollen wir uns noch den Real Alcazar, den Königspalast anschauen. Und die Adria-Werkstatt ist dort auch in der Nähe.
Einen weiteren Termin haben wir zuerst noch in der Nähe von Conil: nicht weit von Vejer sind wir verabredet um uns ein alternatives Wohnprojekt auf einer Finca anzuschauen. Es gibt ein sehr schönes Gemeinschaftshaus und auf dem großen Gelände noch einige freie Flächen, wo man sich mit dem Wohnmobil oder einem Tiny-Haus niederlassen könnte. Gutes Konzept, viele schöne Ideen, aber auch viel Arbeit um das alles zu pflegen und zu erhalten. Wir verstehen uns sehr gut mit den beiden die uns alles zeigen. Abends beim Austausch der Eindrücke kommen zu den vielen positiven Eindrücken aber auch Contra-Argumente auf den Tisch und einige offene Fragen. Wir wollen auf jeden Fall noch weitere Projekte suchen und uns anschauen.
Bis Medina-Sidonia fahren wir dann noch und stellen uns dort, passend zu Halloween, auf den Parkplatz beim Friedhof. Dieses älteste der weißen Dörfer Andalusiens wurde schon von Phöniziern gegründet, die aus Sidon stammen. Der Ort liegt auf einer 300 m hohen Anhöhe, d.h. es geht eigentlich ständig hoch und runter, aber von oben hat man auch einen schönen Blick bis Cadiz, Conil, Vejer oder angeblich auch bis zum Rif-Gebirge in Afrika bei guter Sicht. Neben der Burg (natürlich ganz oben), von der nicht mehr so viel zu sehen ist, gibt es im Ort noch ein kleines archäologisches Museum, dass die lange Geschichte des Ortes und die unterschiedlichen Besetzer anhand von Fundstücken verständlich machen will. Sogar ein Teilstück eines römischen Abwasserkanals kann man begehen…
Für Sevilla stellen wir uns wieder auf den bekannten Campingplatz in Dos Hermanas und können wieder mit dem Bus bequem nach Sevilla reinfahren. Wir wollen den Besuch des Real Alcazar in Sevilla nachholen, was ja im April nicht geklappt hatte. Diesmal habe ich vorab die Tickets im Internet besorgt, für den 1.11., nicht wissend, dass dieser Tag hier ein Feiertag ist und es voller sein könnte. Und es war voll. Sehr voll. Die Palast-Anlagen mit Gärten sind riesig. Wenn man sich alles anschauen möchte braucht man mindestens einen halben Tag und eine Führung, damit man sich nicht verläuft. Wir hatten nur 1,5 Stunden und keine Führung, aber zumindest einen Eindruck haben wir bekommen. Der mittelalterliche Königspalast von Sevilla, dessen Baugeschichte bis in maurische Zeit zurückreicht, wird auch heute noch von der Königsfamilie bewohnt wenn sie in Sevilla weilt, und ist damit der älteste noch bewohnte Königspalast Europas – und natürlich UNESCO Weltkulturerbe. Hier wurde Kolumbus nach seiner Rückkehr empfangen und auch sonst sind die Mauern voller spannender Geschichte. Also trotz der Fülle und der kurzen Besuchsdauer doch ein spannender Tag – auch wegen dem tollen Saxophon-Spieler, der vor dem Alcazar ein super Programm hinlegte und die Leute begeisterte.
Im April 2023 waren wir schon mal in Sevilla und haben unter anderem die Kathedrale angeschaut (->Bericht aus April 2023)
In der Nacht hat es geregnet und regnet morgens immernoch. Ein Taxi bringt Monika zum Bahnhof und sie fährt nach Valencia. Ich fahre mit dem Wagen in die Werkstatt, kann dort einem Techniker das Problem zeigen und er verschwindet mit dem Wagen in die Werkstatt-Halle. Nach drei Stunden ist alles repariert, die Zentralverriegelung geht wieder, juchhu! Es hat sich anscheinend im Inneren irgendwo ein Kabel gelöst. Zufrieden und erleichtert fahre ich weiter nach Cabra. Dort will ich die Via Verde del Aceite radeln – aber das ist ein separater Beitrag!
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