Kurz hinter Aguilas beginnt Andalusien! Wir fahren vorbei am Ort Palomares, bekannt durch den ->Nuklearunfall von 1966, als ein mit Wasserstoffbomben beladener B52-Bomber mit einem Tankflugzeug kollidierte und über dem Ort abstürzte. Noch heute sind einige Areale wegen zu hoher Radioaktivität gesperrt.
Wenige Kilometer weiter türmen sich die weissen Häuser an einem Berg zur Siedlung Mojacar auf, einem der angeblich schönsten Dörfer Spaniens! Da werden wir noch auf einer Radtour vorbei kommen, erst mal gehts weiter: am Strand Mojacar Playa viele Irish Pubs und English Breakfast-Schilder – wir sind hier in der britischen Ecke! Ein paar Kilometer hinter Mojacar Playa, etwas ins Land hinein kommt dann der kleine Campingplatz Sopalmo. Auch hier: fast alles in britischer Hand! Der Platz ist klein (nur 30 Plätze), aber gemütlich. Lediglich die Versorgung ist nicht so einfach: in beide Richtungen sind es etliche Kilometer und etliche Höhenmeter bis zum nächsten Supermarkt.


Radrunde nach Mojacar
Da haben wir uns was vorgenommen! 46 Kilometer mit 1150 Höhenmetern. Auf den ersten 12 Kilometern schrauben wir uns auf 820 m überm Meer hinauf. Die anschließende Abfahrt ist noch steiler und wir können nur hoffen, dass uns die Bremsen nicht im Stich lassen!





In Cortijo Cabrera stoßen wir auf ein Restaurant, in dem wir auch den Fahrrad-Akku wieder aufladen können. Das hätte sonst für die restliche Tour nicht mehr gereicht. Denn weiter gehts nach Mojacar, und das liegt ja auch wieder oben auf dem Berg. Der Ort ist wirklich sehr schön – aber auch sehr anstrengend: es gibt nur hoch und runter, und alles steil! Nicht Fahrrad-tauglich, nicht Alters-tauglich…




Radtour nach Carboneras
Eine recht spektakuläre Streckenführung bringt uns über Serpentinen runter nach Carboneras. Der Ort macht einen sehr entspannten Eindruck und gefällt uns ganz gut. Wir kaufen ein und mit den vollbepackten Satteltaschen gehts anschliessend die ganzen Höhenmeter wieder rauf…





Wanderung zu den Stränden
Vom Campingplatz aus kommt man auf kleinen Pfaden und durchs Flußbett zu versteckt gelegenen Stränden. Eine herrlich einsame 11-Kilometer-Runde!










Abenteuerspielplatz oder Post-Apokalypse?
Die weite und einsame, wüstenartige Landschaft, in der man sich weitgehend frei und ungehindert bewegen kann – das ist schon faszinierend! Die Neugier treibt mich raus, zu immer neuen Radtouren und Wanderstrecken. Man entdeckt verlassene alte Höfe oder ganze Dörfer, die verfallen und verlassen sind. Radfahren auf stillgelegten alten Trassen einer Bahn, verwilderter Golfplatz und unvollendete oder bereits wieder verlassene Hotel-Ruinen und Reste stillgelegter Minen, Geschützstellungen oder Industrieanlagen. Mit dieser Landschaft hat das aber auch etwas bedrückendes, eine Endzeit-Stimmung. Ich stelle mir vor: wer hat hier gelebt? Was für Geschichten haben hier gespielt? Warum und wie ging das zu Ende?
Es braucht nicht viel Phantasie um sich vorzustellen, dass es so nach dem Untergang der Menschheit sein könnte. Die Natur holt sich nach und nach alles zurück. Wenn man dann bei so einer Radtour oder Wanderung irgendwann in dieser Weite doch wieder auf ein kleines Dorf trifft, mit einer Bar in der Menschen sind – dann ist das irgendwie auch beruhigend.
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