Granada, die Stadt mit der berühmten Alhambra, liegt auf ca 730m Höhe am Fusse der Sierra Nevada, dessen schneebedeckte Gipfel man im Hintergrund aufragen sieht. Wir stellen uns auf einen Stellplatz mitten im kleinen Ort Beas de Granada, noch ca 300 m höher gelegen und Endstation eines Busses, der von hier aus in ca 40 Minuten nach Granada fährt. Es ist schon spannend zu sehen, wie der große Stadtbus durch den Ort fährt und schliesslich am Dorfplatz wendet. Manchmal müssen noch einige Besucher der Bar schnell ihren Wagen umparken, damit der Bus durchkommt.
Der Stellplatz ist recht neu, erst Ende letzten Jahres errichtet. Der kleine Ort hat einen kleinen Supermarkt und mehrere Bars – also alles da, was man braucht.
Natürlich machen wir einen Ausflug nach Granada. Man empfiehlt uns, in Albaicin auszusteigen, das älteste Stadtviertel von Granada. Es stammt aus maurischer Zeit und ist gleichzeitig das farbenfroheste und lebendigste Viertel der Stadt geblieben mit engen Gässchen und überwiegend weiß getünchten Häusern und vielen belebten kleinen Plätzen auf denen die Leute vor den Bars sitzen und die Sonne geniessen. Es geht zum Teil sehr steil hoch und runter und gibt mehrere Miradores (Aussichtspunkte), von denen man einen herrlichen Blick auf die Stadt und die gegenüberliegende Alhambra hat.
Zur Innenstadt runter kommen wir durch das marokkanische Viertel, in dem man sich wie auf einem marokkanischen Basar fühlt.
Aus dieser ganz eigenen Welt geht es zur Kathedrale, die wir aber nur von außen betrachten.
Danach zum Sacromonte, das Viertel der Höhlenwohnungen und der „Gitanos“ (spanische Zigeuner), die den Flamenco nach Spanien gebracht haben. Abends ist hier in den vielen Flamenco-Bars richtig was los. Wir geniessen die ganz eigene Atmosphäre des Viertels und den tollen Ausblick auf dem höher gelegenen Weg zurück.
Und die Alhambra, UNESCO-Kulturerbe und eine der meistbesuchten Anziehungspunkte Europas? Die maurische Festungsanlage mit seinen vielen tollen Gärten werden wir etwas später besuchen, wenn auch in den Gartenanlagen noch mehr blüht. In Granada gibt es sowieso noch einiges mehr zu sehen…
Am nächsten Tag wollten wir uns von dem Stadt-Ausflug erholen und planen nur eine kurze Radtour über den Berg ins Nachbardorf. Es war schön. Aber es war auch wahnsinnig anstrengend! Viele Höhenmeter und recht steil!
Den letzten warmen Schönwetter-Tag vor der angekündigten Abkühlung nutzt Andreas und wandert die 14 km nach Granada runter. Ein herrlicher Weg, begleitet vom plätschernden Bach und den zwitschernden Vögeln hatte das was meditatives.
Dann wurde es kalt. Von den 22 Grad, die wir noch beim Granada-Besuch hatten, blieb nichts mehr übrig. Tagsüber reichte es noch für knapp 10 Grad, nachts ging es auf bis zu -5 Grad runter (wir sind ja auch auf knapp über 1000 m Höhe!). Die Kältewelle sollte eine Woche anhalten.
Der Blick ging neidisch an die Küste, wo es im Schnitt 10 Grad wärmer ist. Angesichts des Feiertages am 28.2. (Andalusien-Tag) und der Schulferien waren die Stellplätze an der Küste aber alle voll. Wir finden aber noch etwas und am Sonntag, 26.2. fahren wir runter an die Küste.
Granada aber bleibt in Erinnerung! Es hat uns sehr gut gefallen und wir werden sicher noch einmal wiederkommen.
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