Der 18.5. beginnt mit einer Planänderung beim Frühstück. Ursprünglich wollten wir uns die römischen Goldminen von Las Medulas ansehen und dann zurück zur Via de la Plata nach Astorga und Leon und von dort aus hoch an die Nordküste. Aber dort regnet es jetzt und im Westen ist das Wetter deutlich besser. Also schauen wir uns doch noch Galicien an und können dann die Route entlang der Nordküste auch am „Ende der Welt“, am Kap Finisterre starten. Wir fahren vorbei an Ourense an die spanische Westküste. Bei Pontevedra erreichen wir wieder den Atlantik. Zuletzt am Meer waren wir am 8.4. in Sanlucar de Barrameda – ist also schon etwas her. Santiago de Compostela lassen wir erst mal aus (das muss man ja auch zu Fuß erreichen…) und fahren schön die kurvenreiche Küstenstrasse aus, bis wir schliesslich am Kap Finisterre ankommen. Für die Römer war das damals das Ende der Welt, „Finis terrae“. Wir stehen mit etlichen Wohnmobilen auf dem Parkplatz direkt mit Blick aufs Meer und geniessen den letzten Sonnenuntergang in Festland-Europa.
Galicien ist anders, und das ist sehr spannend! Die Landschaft hat wenig mit dem gemein, was man sich so unter Spanien vorstellt. Eine Mischung aus Odenwald, Schwarzwald, Norwegen und Irland (oder auch Bretagne, wie wir sie uns vorstellen) – das trifft es vielleicht am Besten. Sehr grün, so wie in Irland, und die Fjord-ähnlich eingeschnittene Küste lässt einen stellenweise an die Lofoten in Norwegen denken. Herrlich! Die kleinen Orte sind meistens nicht unbedingt optische Highlights. Die Häuser, oft aus grauem Stein, geben den Orten eher etwas rauhes, grobes. Man merkt, dass das Wetter hier oft ungemütlicher ist: es gibt bei den Bars, Cafes und Rstaurants auch Plätze draußen, aber meistens auch noch zusätzlich Plätze überdacht mit einem Zelt. Die Häuser zur Seeseite haben meist verglaste Balkone oder Wintergärten.
Aber gerade die Westküste von Galicien hat auch etwas milderes: es ist nicht ganz so rauh und stürmisch wie an der Nordküste. Mit den weit ins Land reichenden Fjorden („Rias“) gibt es viele geschütztere Ecken. Sogar Weinanbau wird hier betrieben! Diese Küste zwischen der portugiesischen Grenze und Noia (auf der Höhe von Santiago de Compostela) lohnt unbedingt noch einen weiteren Besuch!
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