Monika hat noch viele Termine, aber ich muss mal raus. Auf dem E6 weiterzuwandern, wie ursprünglich geplant, passt jetzt nicht und so entscheide ich mich für ein paar Tage Eutin in der holsteinischen Schweiz. Seit 2018 gibt es einen modernen neuen Womo-Stellplatz am Eutiner See, der viel gelobt wird. Von den 24 Plätzen sind 18 bereits belegt als ich ankomme – der Platz ist begehrt und die Lage mit Blick auf Streuobstwiesen und den angrenzenden Eutiner See ist auch herrlich. Die Altstadt ist in 10 Minuten zu Fuss erreichbar, man kann aber auch zu einem längeren Spaziergang starten um den Eutiner See herum.

In 2016 fand in Eutin die Landesgartenschau statt und das war wohl auch ein Turbo für die Entwicklung von Eutin. Seitdem hat sich viel getan, nicht nur in dem von der Gartenschau genutzten Bereich (Sanierung von Schloss, Schlosspark und Altstadt…).

Aus dem im 12.Jh. errichteten bischöflichen Verwaltungshof entwickelte sich mit der Zeit eine mittelalterliche Burg und später ein barockes herzogliches Residenzschloss. Bis zur Abdankung 1918 war das Schloss Sommerresidenz der herzoglichen Familie und wurde regelmäßig bewohnt. Das Museum im Schloß werde ich mir mal mit Monika gemeinsam anschauen, auch die Führungen hier sollen sehr gut sein…

Der Schloßpark zählt angeblich zu den schönsten klassischen Landschaftsgärten Norddeutschlands und ist als einziger Residenzgarten Schleswig-Holsteins in den wesentlichen Zügen bis heute erhalten. Der frühere repräsentative Barockgarten wurde ab 1790 in einen weitläufigen englischen Landschaftsgarten umgewandelt.

Eutin gelangte zu kultureller Blüte zwischen 1776 und 1829, es gab den „Eutiner Kreis“ und bedeutende Persönlichkeiten der Zeit pilgerten in das „Weimar es Nordens“. Der Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein lebte und arbeitete in Eutin von 1808 bis 1829. Er war mit Goethe befreundet und begleitete und malte ihn auf seiner Italien-Reise – das berühmte Gemälde „Goethe in der Campagna die Roma“. Einen Spaziergang durch „Tischbeins Garten“ mache ich auch. Bekannteste Persönlichkeit Eutins ist aber sicherlich Carl Maria von Weber, der hier 1786 geboren wurde. Sein Andenken wird jährlich mit den Eutiner Festspielen hoch gehalten.

Ich komme auch mit persönlichen Erinnerungen hierher: in der „Volksschule am kleinen See“ ist klein-Andreas 1970 (ca) eingeschult worden. Die ersten zweieinhalb Schuljahre habe ich dort verbracht bevor wir nach Kiel umzogen. Wieviele Jahre vor der Einschulung wir schon in Eutin lebten weiss ich nicht mehr, aber ich habe Erinnerung an eine sehr schöne Kindheit dort. Nur: alle die wilden Wiesen und Felder wo wir damals gespielt hatten sind heute natürlich bebaut…

Zum Trost gab es das Eutiner Brauhaus am alten Markt mit leckerem Essen und selbst gebrauten Bieren…


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