Wandern in der Sierra Espuna

Am 3.1. verlassen wir die Granja La Carmela und fahren weiter. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist gut und wir wollen zur Sierra Espuna, eine bekannte schöne Wandergegend. „Wie eine Insel aus Kiefernbäumen erstreckt sich die Sierra Espuna hoch oben über einem Meer aus Hitze und Staub“ – so steht es im Lonely Planet ganz treffend. Die Anfahrt zum Campingplatz beim kleinen Bergdorf El Berro auf 622 m Höhe ist etwas abenteuerlich, aber es geht. Gut beschildert werden die größeren Wohnmobile und Gespanne auf einer schmalen Strasse am Rand des Ortes entlang geleitet. Durch den Ort passt es nicht.

Der Ort hat etwas sehr gemütliches. Man hat das Gefühl, die Menschen leben hier für sich, was ausserhalb des Ortes ist, brauchen die nicht. Mit der Bar vom Campingplatz gibt es sogar 3 Bars hier – also alles da, was man braucht. Bars gibt es in Spanien in so ziemlich jedem Ort und die sind eigentlich auch fast immer geöffnet und meistens ist dort was los. So auch in El Berro. Nach einer Wanderung hat man dort immer ein leckeres Bier und kleine Tapas bekommen. Herrlich!

Der höchste Punkt in der Sierra Espuna liegt bei 1583 m – beim Planen von Radtouren sollte man also die Höhenmeter im Auge behalten, denn es geht ganz gut hoch und runter! Es gibt sogar eine mehrtägige Radrunde durch die Sierra Espuna, ist aber eher etwas zum Höhenmeter-sammeln. Aber wandern geht ja auch, und das sehr gut.

Die erste Wanderung führte uns an einem ehemaligen Sanatorium vorbei, jetzt ein Lost Place, zu einem schönen Restaurant La Perdiz. Dann zum Anfang des Valle de Leiva und durch den Barranco de las Brujas, ein ausgetrocknetes Flussbett, zurück.

Am nächsten Tag mache ich mich noch alleine auf den „Pfad der Agüica“ – wer oder was auch immer Agüica ist, habe dazu leider nichts passendes gefunden. Es hat wohl etwas mit der Wasserführung zu tun, denn das Highlight ist ein ca 2-3 m breiter in den Berg eingeschnittener „Kanal“, sogar mit einem Tunnel-Abschnitt dazwischen. Ein spannender Weg!

Der 6.1., heilige drei Könige, ist Feiertag in Spanien, das eigentliche Weihnachtsfest!

Der Umzug der Heiligen drei Könige findet auch in El Berro statt. Angekündigt für 11 Uhr war um die Uhrzeit aber weit und breit noch nichts zu sehen, ausser der Polizei, die den Ort vorsorglich schon mal abgeriegelt hat. Wir hatten Bedenken, aus dem Ort nicht mehr rauszukommen wenn es denn wirklich losgeht – es gibt ja nur eine recht schmale Strasse für uns, und wenn die zugeparkt ist, geht nix… Wir warten also nicht, bis sich etwas tut und fahren schon los.

Die drei Könige schauen wir uns ein anderes Mal an, denn nach El Berro werden wir sicherlich nochmal zurück kommen. Das Dorf hat uns gefallen!


Kommentare

3 Antworten zu „Wandern in der Sierra Espuna“

  1. agüica ist eine alte Verkleinerungsform von agua… also Wässerchen… ist in Aragón positiv und negativ besetzt, je nachdem, ob es einen erfrischt oder man vom Regenguss überrascht wird… 😀

    1. Hallo Inge, ich bin erstaunt, woher weisst Du bloss sowas?

      1. Wir haben in Guatemala immer agüita gesagt… dachte erst an einen Schreibfehler, hab nachgeschaut und diese Erklärung gefunden 🤷‍♀️
        Das (negative) agüica find ich auch sympathischer als z.B. unser Schietwetter hierzulande 🤗

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