Der Olivenöl-Radweg, Via Verde del Aceite, enstand auf der Bahnstrecke von Jaén nach Campo Real. Im Volksmund hieß die Strecke „El Tren del Aceite“ (Olivenölbahn), da in den Zügen hauptsächlich Olivenöl aus den Anbaugebieten von Jaén, Cordoba und Sevilla zu den Häfen von Cádiz und Málaga transportiert wurde. Gebaut wurde sie 1891-1893. Nach dem Ende des spanischen Bürgerkrieges 1939 verlor die Strecke an Bedeutung. Bis 1985 blieb sie aber noch in Betrieb. Seit 2001 ist die Strecke als Via Verde für Wanderer und Radfahrer freigegeben. Olivenbäume soweit das Auge reicht und im zweiten Teil auch durch die Sierra Subbetica.
Der Radweg ist insgesamt 128 km lang und ich habe ihn mir in 4 Etappen a 30 – 40 km Länge eingeteilt, da ich jede Etappe hin- und wieder zurück fahren muss, um wieder zum Womo zurück zu kommen. Im kleinen Ort Cabra gab es einen netten Womo-Stellplatz direkt an der Via Verde. Von dort konnte ich einmal zum Endpunkt Campo Real, kurz vor Puente Genil fahren. Am nächsten Tag in die andere Richtung bis Estacion de Luque. Das Wetter an den beiden ersten Tagen war nicht ganz so dolle, recht kühl und sehr bedeckt, aber es ging zum Radeln.
Für die dritte Etappe stellte ich mich direkt auf den Parkplatz des ehemaligen Bahnhofs in Estacion de Luque und radel bis Mortas, dem höchsten Punkt der Strecke. Blauer Himmel und Sonnenschein machen diese und die letzte Etappe zum Genuß.Für die letzte Etappe parke ich in Mortas und fahre von dort nach Jaen und zurück.
In Jaen schlage ich mich noch bis zur Altstadt durch, was gar nicht so einfach ist: alles Einbahnstraßen und die in die richtige Richtung gehen alle steil hoch. Also stellen wir uns dumm und fahren die Einbahnstraße in die falsche Richtung – ist eh kein Verkehr. Klappt auch, ich erreiche die Kathedrale und bekomme in der Altstadt sogar etwas sehr leckeres zu essen. Raus aus der Stadt zurück zur Via Verde geht es irgendwie einfacher – eigentlich unlogisch…
Eine herrliche Radtour! Und alles, was eine Via Verde so reizvoll macht: gut ausgebaute Wege abseits des Straßenverkehrs durch herrliche Landschaft, Steigungen von maximal 3% und ab und zu spannende „Lost Places“ aus der alten Bahngeschichte.
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