Bei unseren Recherchen nach Plätzen für Mobilheime sind wir auch auf einen Campingplatz unweit von Schwäbisch Hall gestoßen: in Fornsbach, einem Ortsteil von Murrhardt, gibt es den Freizeitpark Waldsee mit dem Campingplatz Waldsee und darauf soll es Stellplätze für Mobilheime geben und die Möglichkeit, Erstwohnsitz anzumelden. Sieht auf der Karte soweit ganz schön aus, da fahren wir hin. Schon bei der Anmeldung wird klar: Es gibt keine freien Mobilheimplätze mehr und Erstwohnsitz geht auch nicht mehr, das haben wohl schon zu viele gemacht. Wir bleiben also nur eine Nacht, machen noch einen schönen Spaziergang und nutzen die Duschen. Die kurze Platzrunde zeigt dann auch: Mobilheime, wie wir sie suchen, gibt es hier nicht. Eher Wohnwagen mit festem Vorzelt. Kann auch ganz schön sein, aber es wirkt alles ziemlich in die Jahre gekommen und die Parzellen sind nicht wirklich schön.
Also weiter, und jetzt wird es spannend: wir steuern Burgrieden an. Vom dort entstehenden Tiny-Haus-Quartier und dem Projekt der Gebrüder Huchler waren wir angefixt, als wir das SWR-Video „Ein Dorf entsteht“ gesehen haben. Mittlerweile stehen etliche Häuser mehr, es sind aber sogar noch 2 Parzellen zu haben und drei weitere „angefragt“. 26 Häuser sollen hier mal stehen, eine schöne Größenordnung! Wir konnten uns das Gelände anschauen und sogar mit einem Bewohner sprechen, der uns auch in sein Haus einlud und uns alles zeigte und unsere Fragen beantwortete. Das war sehr hilfreich.
Internet: Tiny-House-Quartier Burgrieden
Internet: SWR-Video „Ein Dorf entsteht“ von Juni 2023
Das Projekt ist wirklich toll, die Häuser sind sehr schön, man hat sehr viele Freiheiten, die Raumaufteilung innen mit dem Hersteller abzustimmen und seinen Bedürfnissen anzupassen. Und man hat auch den Eindruck, das dort eine gute Gemeinschaft mit netten Leuten entsteht. Es gibt schon eine Art Co-Working-Space, also ein Haus zum gemeinsamen Arbeiten, und es soll noch ein weiteres Gemeinschafts-Haus entstehen. Momentan ist es noch Baustelle, ca. alle 6-8 Wochen kommt ein neues Haus hinzu.
Soweit, so schön, aber es gibt auch Nachteile: die Gegend gefällt uns nicht so richtig. In nur 2 km Entfernung ist ein Militärflughafen, der auch noch in Betrieb ist. Zwar überwiegend Hubschrauber, aber nicht nur. Der Ort Burgrieden-Rot selber hat gar nichts, selbst der Bäcker macht wohl bald zu. Im knapp 2 km entfernten Burgrieden kann man zwar Lebensmittel einkaufen und hat ein paar Ärzte, aber sonst hat der Ort keine Atmosphäre. Die Landschaft hier im Ried haut uns auch nicht so vom Hocker, für spannende Wander- und Radtouren muss man oft schon etwas weiter fahren. Und dann der Nebel: der Bewohner sagte uns, dass sie im Herbst hier teilweise bis zu 4 Wochen lang keine Sonne sehen und dann extra an den Bodensee runter fahren zum Sonne tanken. Wie zur Bestätigung haben wir am nächsten Morgen eine dicke Nebelsuppe. Damit war die Entscheidung klar: das ist es noch nicht. Aber es ist schade, so ein tolles Projekt werden wir so schnell wohl nicht wieder finden!
Bei der Weiterfahrt am Donnerstag halten wir dann noch in Biberach an der Riss. Hier hörte der Nebel auf und die Sonne schien vom blauen Himmel. Wir spazieren durch den Ort, der uns sehr gut gefällt. Gute Einkaufsmöglichkeiten, viele Plätze zum Verweilen, entspannte Atmosphäre, eine schöne Altstadt. Geht doch! Von allem, was wir bisher in Baden-Württemberg gesehen haben, wäre Biberach am ehesten ein Platz zum Leben für uns…
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