Meer und Moor

Von der See zum Meer

Dichter konnten wir nicht an die Nordsee als in Fedderwardersiel, denn sonst hätten wir bereits mit dem Camper im Wasser gestanden. Und der Campingplatzchef wird ja hoffentlich die Tidenhöhe im Blick behalten wenn er seine Gäste vorm Deich parken läßt…

Bei so viel Wind, Watt und wechselhaften Wetter drehten wir Fedderwardersiel und der Nordsee aber nach 3 Tagen schon wieder den Rücken zu und fuhren etwas ins friesische Land, nähe Oldenburg.

Es ist schon speziell hier in Friesland. Das Meer wird die See genannt und der drittgrößte Binnensee Niedersachsens heißt Ammerländer bzw. Zwischenahner Meer. Ist vielleicht dem niederländischen Einfluss zu verdanken, denn die Niederländer bezeichnen Seen als Meere und umgekehrt.

Im Ammerland

Wir machten 3 Nächte Station auf dem kleinen Campingplatz Öltjen, 3 km von Bad Zwischenahn entfernt und direkt am Meer. Auf dem Hinweg haben wir noch eine kurze Stippvisite in Oldenburgs Innenstadt gemacht, schönen, gut erreichbaren zentrumsnahen Parkplatz gefunden, so daß wir alles zu Fuß machen konnten. Lohnenswert, sehr grün und fahrradfreundlich und auf dem Bauernmarkt, der gerade stattfand, konnten wir gut einkaufen.

Der Campingplatz ist schön ruhig, klein und gemütlich, aber doch etwas in die Jahre gekommen, was man im Sanitärgebäude merkt. Und es gibt kein WLAN, dafür aber leckeren Kuchen! Und 2 Nordkap-Radler haben wir auch dort getroffen…

Abendstimmung am Campingplatz

Ansonsten ist das hier eine Gartenecke. Die Erde ist ganz dunkel und fruchtbar, die Privatgärten sehen wunderbar aus. Rhododendron und Hortensienbüsche, auch in extrem intensiven Blau. Baumschulen mit geschnörkelten und gerade geschnittenen Silhouetten. In 2002 gab es hier die erste Landesgartenschau in Niedersachsen. Als Überbleibsel davon gibt es noch den „Park der Gärten“ – den haben wir uns aber nicht angesehen, wir haben ja keinen Garten mehr…

Bad Zwischenahn selbst, ein gepflegter Ort mit Genusslädchen und Boutiquen. Aufgerüschte und stark geschminkte, wohlhabend wirkende Menschen flanieren hier. „Bad“ halt.

Wir umrundeten an einem Tag das Zwischenahner Meer zu Fuß, ca. 13 km, mit mehreren Pausen. Dabei verkosteten wir die Ammerländer Spezialität: Räucheraal auf Ammerländer Schwarzbrot, garniert mit Gurke und Tomate. Dazu ein Schnaps, damit der Aal besser rutscht. Fein. Wir holen uns auch noch einen Aal und den bekannten Ammerländer Schinken und zelebrieren das Ganze noch einmal ausgiebig als Abendessen auf dem Campingplatz.

Vehnemoor

Andreas machte noch einen Rad-Ausflug ins Moor. Viele Wege landeten aber in einer Sackgasse, da dort noch aktiver Torfabbau betrieben wird und die Wege immer wieder an „Betriebsgelände“ endeten. Langgestreckte, gerade Wege, aber dazwischen auch mal herrliche Alleen. Und einige angenehm zu radelnde Abschnitte auf stillgelegten alten Eisenbahntrassen.


Kommentare

Eine Antwort zu „Meer und Moor“

  1. Sylvia Ankum

    Danke für die wundervollen Berichte und fantastische Bilder! Macht viel Spaß eure Reiseberichte zu lesen. Danke.

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