Eigentlich sind wir ja Italien-Fans! 6 mal waren wir auf Radtour in dem Land unterwegs, zweimal zum Wandern und ich etliche Male beruflich. Besonders die italienische Küche hat es uns angetan. Wir haben auch ein italienisches Kochbuch, nach Regionen gegliedert mit den jeweiligen Spezialitäten und Restaurant-Empfehlungen – und haben auch damit unsere Touren geplant. Jetzt waren wir zum ersten Mal mit dem Womo in Italien und nach den langen Womo-Aufenthalten in Spanien vergleichen wir das Land natürlich auch mit den Erfahrungen von dort. Und da fällt Italien doch wieder etwas ab. Angekommen in Südtirol staunen wir doch etwas über die Preise: Campingplätze zählen mit 50 Euro pro Nacht schon eher zu den günstigen. Einfache Stellplätze gibt es kaum, und wenn dann oft sehr lieblos angelegt direkt neben Schnellstrasse und/oder Bahnlinie. Und diese Stellplätze kosten dann immer noch mehr als voll ausgestattete Campingplätze in Spanien. Gut, das war in Südtirol, kann weiter im Süden natürlich anders sein.

Dann der Verkehr. Die Strassen sind voll, auf der Autobahn LKWs Stoßstange an Stoßstange. Abseits der Autobahn waren die Strassen zum Teil sehr kaputt, so dass die Geschwindigkeit auf 50 oder gar 30 begrenzt wurde. Das Fahren mit einem größeren Wohnmobil in Italien haben wir schon als anstrengend empfunden, auch dank der Fahrweise der Italiener, die Geschwindigkeitsbegrenzungen und Überholverbote eher als gut gemeinte Vorschläge empfinden. Wenn ich da an das vergleichsweise entspannte Fahren in Spanien denke…
Und dann ist da noch der viele Müll neben den Strassen. Das gibt es in Spanien zwar auch, aber in Italien war es erschreckend viel mehr…
Und das Essen? In keinem Land kann man bessere Pizza und besseres Eis finden, als in Italien. Das ist aber auch nicht immer und überall so gut. Und spannender sind sowieso die regionalen Spezialitäten. Auf unserer Fahrt von Modena rüber Richtung Frankreich kommen wir hinter Asti in das Gebiet des Barolo und steuern hinter Alba den Ort Cherasco an. Hier gibt es einige gute Restaurants für das Abschieds-Essen in Italien und einen zentral gelegenen Stellplatz. Wir gehen ins Restaurant Autentico (->Link zur Webseite des Restaurants) und das Essen ist wirklich fantastisch!









Noch kurz ein Wort zum Brot: in Südtirol konnten wir noch gutes Brot finden, aber danach wurde es schwierig. Bäckereien waren kaum zu finden, dafür umso mehr Konditoreien. Neben ganz vielen tollen Zuckerbomben gab es dort aber oft nur weiches Weissbrot zu kaufen – und das ist auf Dauer auch nicht das Wahre. In den Supermärkten sah das Angebot ähnlich schlimm aus. Da gibt es selbst in Frankreich und Spanien ein besseres Angebot…
Nach dem leckeren Essen in Cherasco geht es am nächsten Tag weiter, unter Cuneo hindurch (Tunnel) und dann das Valle Stura hoch bis zum Colle della Maddalena auf 1.996 m (in Frankreich heisst der Pass Col de Larche). Das ist höher als der Reschenpass in Österreich. Dieser Alpenübergang ist sehr gut zu fahren und die Strecke sehr schön. Einziges Manko sind die großen LKW die auch diese Strecke benutzen, aber um die Mittagszeit sitzen die meisten irgendwo zum Essen und man hat weitgehend freie Fahrt.







In Italien waren wir 9 Tage unterwegs und haben knapp 800 km zurückgelegt. Das Land ist sehr vielfältig und wir haben nur einen kleinen Ausschnitt vom Norden durchfahren. Die hier beschriebenen ersten Eindrücke sollen uns nicht davon abhalten, das Land wieder zu besuchen und vor allem auch den Süden Italiens kennenzulernen.
Jetzt geht es aber erst einmal weiter durch Frankreich Richtung Spanien…
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