Das Herz Kataloniens

Etwa 50 km nordwestlich von Barcelona erhebt sich der Montserrat (gesägter Berg), eine 10 km lange und 5 km breite Gebirgskette, die bis zu 1236 m hoch aufragt. Etliche Felstürme ragen wie knorrige Finger in die Luft. Tolle Wanderwege gibt es hier oben! Und auf halber Höhe bergaufwärts (720 hm) liegt dort das Benediktinerkloster Montserrat mit „La Moreneta“, die schwarze Madonna, Schutzheilige Kataloniens und eine der meistverehrten Ikonen Spaniens. Neben der religiösen Bedeutung gilt das Kloster auch als Hort des katalanischen Nationalismus und der katalanischen Kultur. Hier schlägt das Herz Kataloniens! Selbst Franco konnte nicht verhindern, dass hier zu seiner Zeit die Messen weiterhin in der verbotenen katalanischen Sprache gefeiert wurden.

Berg und Kloster sind ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Barceloneter, daher wollen wir auch nicht am Wochenende dorthin und verlassen Palamos am 28.11. nach 11 Tagen wieder. Schon von weitem kann man das Kloster am Berg sehen. Wir stellen uns auf den Busparkplatz bei der Zahnradbahn „Cremallera“ und fahren mit der Bahn hoch. Die Lage des Klosters ist fantastisch, von steilen Felswänden umgeben und mit tollem Ausblick.

Nach einer ersten Spazierrunde beim Kloster bringt uns eine weitere Bahn noch mal 250 hm höher und wir machen eine Wanderung zu zwei verfallenen Einsiedeleien durch die spannende Felslandschaft, die uns ein wenig an die Olgas in Australien erinnert. Herrliche, weite Ausblicke bis nach Barcelona, das unter einer deutlich sichtbaren Smog-Wolke liegt.

Wieder zurück beim Kloster besichtigen wir die Basilika. Plötzlich geht das Licht aus – Stromausfall? Nein, eine Licht-, Musik- und Bildershow beginnt. Gut gemacht, aber sehr überraschend. Mit so etwas in der Kirche hatten wir im streng katholischen Spanien nicht gerechnet.

Danach sind wir platt, so viele Eindrücke an diesem Tag! Die Zahnradbahn bringt uns wieder runter und in der Bar gibt es erstmal ein Bier, bevor wir noch lecker kochen.


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