Der „Caravan Salon“ in Düsseldorf ist wohl die Weltleitmesse für mobiles Reisen. Hier präsentiert die Branche jedes Jahr ihre Neuheiten und die Camping- und Caravaning-Interessierten pilgern dort hin. Wir waren noch nie dort, haben aber schon viel vorgeschwärmt bekommen, was es dort alles so zu sehen gibt. Und die Massen-Treffen von anreisenden Wohnmobilisten, die auf den zu Stellplätzen umfunktionierten Messe-Parkplätzen stehen, sind wohl ein Event für sich: mit Grillen, Musik, Tanz und natürlich viel Austausch.
Wir wollten uns erst einmal einen Eindruck von der Messe verschaffen und nicht für 2 Tage den ganzen Weg mit dem Womo machen. Wir haben uns also mit unseren 49-Euro-Tickets mit der Bahn auf den Weg gemacht und sind nach etlichen Stunden dort auch angekommen. Für das eingesparte Geld haben wir dann ein Hotelzimmer genommen und abends die Anreise mit Düsseldorfer Altbier und interessantem Craft-Bier runtergespült.
Am nächsten Tag dann zur Messe. Ich war überrascht: verglichen mit der Spiele-Messe in Essen, die ich früher jedes Jahr besucht hatte, war das hier zumindest am Vormittag richtig tiefen-entspannt. Am Nachmittag wurde es voller, blieb aber für eine Messe recht relaxed.
Natürlich gab es alle möglichen Wohnwagen, Vans und Wohnmobile zu sehen, von ganz klein bis riesig groß, von einfach bis zum Super-Luxus- oder Expeditions-Modell. Dachzelt-Lösungen für PKWs und Vorzelte in großer Bandbreite. Alles mögliche an Zubehör und Technik-Lösungen für Solar-Versorgung usw. sowie touristische Informationen zu bestimmten Gegenden und besonderen Stellplätzen usw.
Natürlich haben auch wir uns einige Wohnmobile von innen angeschaut – und es war beruhigend: unser eigenes Wohnmobil ist von Design und Raumaufteilung immernoch das Beste für uns passende, haben wir also damals alles richtig gemacht! Lediglich die Klamotten-Unterbringung ist für Langzeitreisende eher suboptimal gelöst, aber eine bessere Kleiderschrank-Lösung haben wir in anderen Wohnmobilen vergleichbarer Größenordnung auch nicht gesehen.
Im Aussenbereich waren auch einige (wenige) Tiny-Häuser und Mobilheime aufgebaut, und das war sehr inspirierend! Ein Hersteller, den wir noch nicht kannten, zeigte ein optimal geschnittenes Mobilheim, das uns sehr begeisterte! Und nicht nur uns, die Bude war eigentlich ständig voll und die Leute begeistert. Wir werden unsere Reisestrecke jetzt etwas anpassen, um dem Ausstellungsgelände von der Firma in der Nähe von Magdeburg noch einen Besuch abzustatten. Es gibt also wirklich sehr schöne Mobilheime, das Schwierigste bleibt jedoch, einen Platz zu finden, wo man das hinstellen und Erstwohnsitz anmelden kann…
Als Alternative zu den schönen, aber nicht gerade günstigen Mobilheimen haben wir uns auch einige Wohnwagen angesehen. Die großen bieten mit 8-10m Länge auch gut Platz, kosten nur ca 1/3 eines Mobilheimes und lassen sich zur Not auch leichter nochmal umziehen. Einen Dauerplatz für einen Wohnwagen zu finden dürfte auch deutlich leichter sein, als für ein Mobilheim. Das schönste Design kam wieder von Adria, aber auch ein Detlefs-Modell hatte uns gut gefallen.
Nach 7 Stunden Messe waren wir platt, die Füsse qualmten und Muskelkater machte sich bemerkbar. In einem vietnamesischen Restaurant wählten wir 6 verschiedene Vorspeisen, alle hörten sich spannender an als die Hauptgerichte und waren super lecker! Am nächsten Tag ging es wieder gemütlich mit den Regionalbahnen zurück, diesmal über Hannover und Uelzen, um mal eine andere Strecke zu sehen.
Unser Fazit: es war anstrengend (das wussten wir vorher) und es war spannend und hat einige neue Ideen gebracht. Wir müssen dort jetzt nicht jedes Jahr hin, aber wenn wir zu der Zeit in der Nähe sind, könnten wir mal wieder vorbei schauen…
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