Status-Update Ende Mai

Alles neu macht der Mai heißt es so schön. Für uns wird alles neu in 2022, aber das braucht ein paar Monate.

Nach Andreas Abschied aus dem offiziellen Arbeitsleben kümmern wir uns jetzt verstärkt um Aufräumen, Sicherheitsthemen und langsam Abschied nehmen. Wir fühlen uns wie in einer Art Zwischenphase.

Aufräumen und Entrümpeln

Das Wohnmobil steht in Sichtweite und ruft. Nur, wir können noch nicht los. Es gibt hier noch einiges zu tun. Im Wohnmobil ist es zur Zeit auch nicht so gemütlich, da vieles erst einmal wieder ins Haus zurück gewandert ist, wo wir es brauchen. Im Haus ist es erst recht nicht gemütlich: teil-leere Regale und überall Stapel mit Dingen: Dinge, die auf ebay-Abholer warten, Dinge, die noch ins Depot kommen, Dinge die wieder ins Wohnmobil kommen und die großen Stapel mit Dingen, die wegzuschmeissen oder zum Sozialkaufhaus zu bringen sind. Es ist rummelig. Und gerade jetzt, wo wir ihn gebrauchen könnten, hat auch unser Staubsauger das Zeitliche gesegnet…

Vieles hat über ebay Kleinanzeigen den Weg zu Leuten gefunden, die es noch weiternutzen. Das erstaunt manchmal, macht aber Freude. Die Inhalte der meisten Ordner wandern ins Altpapier. Winterkleidung und persönliche Dinge bringen wir in unser „Depot„. Das Depot sind zwei kleine Abstellräume bei der vermieteten Wohnung, die wir noch haben. Wenn wir nicht wissen, was wir mit Sachen machen sollen gibt es schon den Ausspruch „das geht ins Depot“. Der Platz dort ist aber auch begrenzt.

Noch nie war der Dachboden so aufgeräumt und leer. Noch nie der Keller so ordentlich. Wir fragen uns wirklich, warum wir das in den letzten Jahren nicht einfach in Angriff genommen haben. Es braucht wohl immer einen Anlass.

Es fühlt sich entlastend an. Gefühlt hatten wir deutlich mehr, als die durchschnittlich 10.000 Dinge, die angeblich jeder Deutsche hat. Das ist zukünftig anders und es fühlt sich irgendwie gut an.

Gott sei Dank haben Daniela und Jonas, die hier einziehen werden, sehr ähnliche Interessen. Was wir stehen lassen, das wird zur Not von den Beiden angeschaut. Und dann top oder hop, behalten oder entsorgt.

Manchmal ist es nervig, gefühlt nur am Aufräumen und Wegwerfen zu sein. Alles möchte noch einmal angeschaut werden. Wir sind abends oft sehr müde. Und das liegt nicht nur an der körperlichen Anstrengung, sondern auch am emotionalen Verarbeiten. Selten haben wir eine Übergangsphase so bewusst erlebt. Und sie wird uns lang.

Uns wird bewusst, dass wir jetzt die Nächte zählen können, die wir hier noch schlafen werden. Und wir stellen uns vor, wie wir aus der Straße rollen in der wir über 22 Jahre gewohnt haben. Ein letzter Blick zurück. Wer wird wohl da sein und uns hinterher winken, wenn wir losfahren?

Sicherheit

Die digitale Sicherheit hat Andreas schon ausführlich beschrieben, ein sehr wichtiges Thema, wie auch das Einscannen der wichtigsten Dokumente und Schriftwechsel.

Ein Wohnmobil-Fahrsicherheitstraining vom ADAC hat uns Vertrauen in unser Pothimobil und in uns selbst beschert. Es hilft sehr wenn man einmal selbst erfährt, wie zuverlässig und ohne auszubrechen das 4-Tonnen-Fahrzeug aus 60 km/h auf regennasser Fahrbahn mit einer Vollbremsung zum Stehen gebracht werden kann und wie sicher der Wagen auf nasser Fahrbahn auch in den engeren Kurven bleibt – wärmstens empfohlen!

Slalom auf regennasser Fahrbahn

Die Themen Zusatzschlösser am Wohnmobil und Zentralverriegelungs-Probleme sind immer noch offen. Unser Wohnmobil-Händler ist da leider nicht wirklich so hilfreich, nachdem man mit dem neu gekauften Wohnmobil einmal vom Hof gefahren ist. Wir haben jetzt einen Termin bei einer kompetenteren und kundenorientierteren Werkstatt und hoffen, dass sich das da dann lösen wird.

Aber klar ist auch: wir können vieles tun für die Sicherheit, aber es kommt dann doch anders, als man denkt. Am besten ist, zusätzlich zu den möglichen Maßnahmen auch das eigene Vertrauen zu stärken. Egal, was passiert, wir werden immer einen guten Weg, eine gute Lösung finden. Manchmal sieht die Lösung anders aus, als wir uns das vorher vorgestellt haben. Mal sehen, zu welcher Flexibilität uns das Reisen führen wird.

Musik

Um mal auf andere Gedanken zu kommen, bzw. zu entspannen, haben wir am 21. Mai einen HandpanSchnupperkurs gemacht. Das hat uns sehr gut gefallen, weshalb wir auch gleich für 2 Wochen eine Handpan zum Probieren ausgeliehen haben. Wir hatten auf unseren Urlaubsreisen häufiger mal Handpan-Spieler gesehen und die Musik gefiel uns sehr gut. Ideal für Monika wenn sie Meditationen oder Traumreisen gibt. Die Idee ist also schon etwas älter und zu Monikas vorletzten Geburtstag gab es einen Gutschein für eine Handpan geschenkt.

Die geliehene Handpan ist toll, jedoch zu groß für das Wohnmobil. Da siegte dann die Vernunft und wir haben jetzt eine deutlich kleinere Zungentrommel mit ähnlicher Klangstimmung wie eine Handpan bestellt. Also wird in unser Wohnmobil auch Musik Einzug halten. Zum Spielen für uns selbst. Ich sehe uns schon am Strand sitzen damit.

Hier mal ein professioneller Eindruck, wie toll so etwas klingen kann, wenn man es kann:

Erinnert ein wenig an Enya. Schreibt mal in die Kommentare, wie Euch die Musik gefällt!

Zähne

Dann ist da noch das Zahnthema aufgetaucht. Monika hat im April nach mehr als 20 Jahren einen neuen Zahnarzt in Winsen aufgesucht. Das war ein Glücksfall. Denn durch die neu empfohlene Ultraschall-Zahnbürste ist jetzt das leidige Thema Zahnstein passé. Nach 30 Jahren hat sich für dieses Problem endlich eine Lösung gefunden. Dadurch können die Zahnreinigungstermine unterwegs total minimiert werden.

Andreas hatte weniger Glück, denn der schon stillgelegte Backenzahn 46 hat schon seit gefühlt knapp 1,5 Jahren genervt und immer wieder Schmerzen bereitet, gerne am Wochenende. Jetzt wurde es wieder schlimmer, da hatte sich wohl doch noch eine Infektion entwickelt und er mußte jetzt raus. Der Zahn wurde in der Mitte senkrecht durchgeflext um die Wurzelkanäle einzeln entfernen zu können. Zweimal musste nachbetäubt werden, dann war der Zahn draussen und Andreas fertig; im doppelten Sinne. Wenn der riesige Krater im Unterkiefer ausgeheilt ist müssen wir schauen, wir wir die Lücke füllen. Das wird unsere Reisepläne auch noch etwas beeinflussen, denn das geht erst in ca 2 Monaten…
Also es scheint gut vor so einer langen Reise die Zähne wirklich auf Vordermann zu bringen.

Bild von Natalia Ovcharenko auf Pixabay

Formalitäten

Mehr Glück hatten wir mit dem behördlichen Kram: das Ummelden konnten wir unproblematisch schon erledigen und die neuen Ausweise für Andreas sollen Anfang Juni fertig sein – sie wären im kommenden Februar abgelaufen, wenn wir nicht da sind… Der Postscandienst ist eingerichtet und der Nachsendeauftrag für die neue Adresse bereits aktiv. Das funktioniert auch wunderbar.

Ausblick

Unser Ziel ist es, am 23. oder 24. Juni loszufahren. Das sind weniger als 4 Wochen.
Verabschiedungen stehen an. Von Nachbarn, von Freunden, von Familie. Vom Haus und vom PKW, der auch noch weggeht. Ein letzter Spiele-Abend in der Spiele-Runde. Ein Abschieds-Bierchen mit Axel. Wohnmobil noch einmal in die Werkstatt. Dann gehts los. Nicht nach Norden sondern langsam Richtung Süden.

Wir freuen uns!


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