Im Eichsfeld

Aufbruch

Mittwoch, der 3.9., sollte der Aufbruchs-Tag für unsere nächste Überwinterung-im-Süden-Reise werden. Es war recht viel zu packen, wir hatten das Womo ja schliesslich fast komplett leer gemacht und so zog es sich mit dem Verstauen noch bis zum Mittag hin, bis wir endlich los kamen. Ausgewunken von Inge, die uns zum Abschied auch noch einen Schokokuss mit auf den Weg gab…

Die Baustellen- und Stau-trächtige A7 wollten wir meiden und fuhren über die B4 über Uelzen und Braunschweig, aber das zog sich auch sehr lange hin.

Das Eichsfeld

Unser erstes Ziel war das Eichsfeld, eine Landschaft und Kulturregion im nordöstlichen Thüringen. Auch die Gegend um Duderstadt im südöstlichen Niedersachsen zählt noch mit zum Eichsfeld und Duderstadt damit auch zu den Highlights dieser Region. Im Eichsfeld entspringen mehrere Flüsse, darunter die Leine und die Unstrut. Die Elbe-Weser-Wasserscheide verläuft mitten durch das Eichsfeld.

Niedersachsen: Quelle und Fachwerk

Kurz vor Duderstadt stoppen wir an der Rhumequelle. Vorher noch nie davon gehört; Sie ist aber eine der größten (=ertragreichsten) Quellen Europas. Auf einem Schild heisst es anschaulich: „Wollte man die Wassermassen, die täglich in die Rhume fliessen mit Kesselwaggons der Bundesbahn abtransportieren, müsste man jeden Tag einen ca 300 km langen Zug mit Wasser füllen.“ Der Quelltopf liegt sehr schön von Wald umgeben und schimmert bei entsprechendem Licht schön türkisfarben. Erinnert ein wenig an den Blautopf in der Nähe von Ulm.

->Wikipedia-Artikel zur Rhumequelle

Kurze Zeit später erreichen wir Duderstadt. Es liegt aber gerade noch in Niedersachsen, die Grenze zu Thüringen ist nur knapp 2 km entfernt. Der Wohnmobil-Stellplatz ist einfach, und schön zentral gelegen, aber doch ruhig. Wir nehmen uns einen ganzen Tag und schlendern gemütlich durch den Ort, plauschen ausführlich mit den beiden Angestellten der Tourist-Information (Monika hätte sofort dort als Tourguide anfangen können…) und besichtigen das Rathaus und den Westerturm. Duderstadt ist schön klein und gemütlich und um die Kernstadt herum gibt es viel Grün entlang des alten Stadtwalls. Mehr als 600 Fachwerkhäuser aus verschiedenen Jahrhunderten prägen das historische Zentrum. Das Rathaus ist sehr imposant und eines der ältesten Deutschlands und der Westerturm mit seiner gedrehten Turmspitze hat auch etwas Besonderes (da hatte der Teufel seine Finger im Spiel!). Im Westerturm gibt es auch eine interessante Ausstellung, die die unterschiedlichen Freiheiten der Leute innerhalb der Stadt („binnen de muren“) und ausserhalb der Stadt („buten de muren“) thematisierte. In Duderstadt konnten wir auch schon die erste Spezialität des Eichsfelds, die „Eichsfelder Stracke“ kaufen, eine luftgetrocknete Mettwurst. Allerdings: die kleine Brauerei in Duderstadt mit den angeblich sehr leckeren „Heimatliebe“-Bieren gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Der Stop in Duderstadt hat sich trotzdem sehr gelohnt!

Thüringen: Burgen und Wellness

Am 5.9. geht es weiter. Wir kommen nach Thüringen und fahren hoch zur Burg Bodenstein, der besterhaltenen Burg des Eichsfelds. Heute ist dort eine Familienbegegnungsstätte der evangelischen Kirche drin und ein Veranstaltungszentrum. In die Gebäude kamen wir nicht herein, nur den Innenhof und die Burg von aussen konnten wir sehen.

Die nächste Burg ist nur wenige Kilometer weiter die Burg Scharfenstein. Vor der Burg eine imposante, über 600 Jahre alte Linde. In der Burg dann eine Whisky-Destille mit Whisky-Erlebniszentrum sowie ein teureres Hotel und Restaurant. Aber im Café Ringmauer konnten wir auch eine Kleinigkeit essen und die tolle Aussicht geniessen. Das Whisky-Erlebniszentrum bietet geführte Besichtigungen mit Tastings an, die gibt es aber nur an bestimmten Terminen und sind schon weit im Voraus ausgebucht. ->Webseite der Whiskywelt Burg Scharfenstein

Wir sind jetzt eher nicht so die Whisky-Liebhaber, aber für Fans des Getränks ist es hier sicherlich interessant…

Von Burg Scharfenstein ist es nicht weit bis nach Heilbad Heiligenstadt. Nach Ankunft auf dem Stellplatz machen wir sogar noch eine Wanderung runter in den Ort und können noch im „Motz am Fluss“ ein leckeres sächsisches Schwarzbier genießen. Am nächsten Tag feiern wir unseren 30. Hochzeitstag nach mit einem herrlichen Wellness-Tag in der Vital-Therme, die nur ca 100m entfernt, also fast nebenan ist. 5 Saunen und zwei Dampfbäder zur Auswahl und ein schöner Aussenbereich – da ist man schon ein paar Stunden beschäftigt…

Mehr zum Ort und viele Bilder gibt es im ->alten Bericht zu Heilbad Heiligenstadt vom April 2024


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert