Am Pfingstmontag verlassen wir die Megalithen-Ecke und fahren an Lorient vorbei bis nach Quimperlé und stellen uns auf einen Campingplatz in der Nähe. Quimperlé soll laut einem Bericht eine Blumenstadt sein und das ist was für Monika. Wir machen eine Radtour nach Quimperlé, aber von einer „Blumenstadt“ ist nichts zu sehen. Selbst die Pont Fleuri, ist nicht mir Blumen geschmückt, was sie dem Namen nach ja eigentlich sein müsste. Vielleicht sind wir zur falschen Jahreszeit hier? Immerhin die Kirche der im 11. Jahrhundert von Benediktinern gegründeten Abtei Sainte-Croix ist ganz interessant: Sie ist eines der wenigen in der Bretagne noch erhaltenen romanischen Gotteshäuser und mit ihrem kreisförmigen Grundriss der Grabeskirche in Jerusalem nachempfunden.






Der Campingplatz in der Nähe von Quimperlé ist ganz schön, hat sogar einen Swimming-Pool mit Massage-Düsen! Aber Monika hat solche Muskelschmerzen im Oberschenkel, dass sie kaum noch die Treppen zum Pool hochkommt und die Düsen haben dann auch keine große Linderung gebracht. Auch Ortsbesichtigungen und Spaziergänge sind derzeit gemeinsam nicht mehr möglich, nur radfahren geht noch. Was tun? Da wir sowieso nur noch maximal 14 Tage hätten, bevor wir wieder in Norddeutschland sein müssen, brechen wir hier vorzeitig ab und machen uns jetzt schon auf den Weg nach Winsen. Es gibt noch sehr viel spannendes zu sehen in der Bretagne, und das wollen wir beide dann gemeinsam geniessen können!
Nachtrag vom Juli: inzwischen ist das vom Arzt untersucht worden. Es handelt sich wohl nur um eine Zerrung. Inzwischen sind die Schmerzen weitgehend weg und Monika macht noch ein Trainingsprogramm für die Muskeln.
Planung: knapp über 1400 km sind es noch bis Winsen und wir wollen natürlich den Großraum Paris meiden und die teuren Maut-Autobahnen in Frankreich soweit möglich auch. Die Autobahn von Rennes bis Caen ist mautfrei und von Rouen bis hoch nach Abbeville ebenfalls. Noch westlich von Lille können wir dann nach Belgien rüber und über Belgien und die Niederlande nach Deutschland. Soweit der Plan.
Allein in Frankreich sind es noch über 700 km bis zur belgischen Grenze und wir machen einen Zwischenstop in Courtonne-la-Meurdrac zwischen Caen und Rouen. Der kleine Ort hat einen sehr schön angelegten, kleinen und sogar kostenlosen Wohnmobilstellplatz. Hinter dem Rathaus habe ich auch ein Wohnmobil gesehen, wahrscheinlich ist der Bürgermeister hier auch begeisterter Camper und hat deswegen diesen schönen Stellplatz anlegen lassen. Einen kleinen Mini-Laden für das Nötigste gibt es neben dem Rathaus auch.



Am nächsten Tag (ein Donnerstag) noch einmal lecker Mittagessen in einem Restaurant in Frankreich.
Dann kommt Belgien – und es wird sehr anstrengend! Wenn man aus dem ländlichen Frankreich hochkommt ist der Verkehr in Belgien und den Niederlanden ein echter Schock! Eine ungewohnte Verkehrsdichte, Baustellen und kilometerlange Staus (wann standen wir zuletzt im Stau?). Rund um Antwerpen herum waren im Navi alle Strassen rot und Umgehungen wegen der größeren Flüsse, wenig Brücken und vieler für Fahrzeuge über 3,5 to gesperrte Strassen kaum möglich. Monika blieb am Steuer schön ruhig während ich verzweifelt nach Alternativ-Strecken aus den Staus suchte und mich aufregte. Abends gegen 21 Uhr kamen wir auf einem Stellplatz kurz vor Eindhoven in den Niederlanden an. Nein, diese Strecke durch Belgien über Anwerpen würden wir so nicht wieder fahren wollen!
Der Platz „Blij Venneke“ bei Eersel/Duizel kurz vor Eindhoven war ein kleines grünes Paradies. Sehr liebevoll angelegt mit einem Naturteich mit ganz vielen lauten Fröschen. Es gibt auch Ohrstöpsel für diejenigen die dabei nicht einschlafen können.Vor der Weiterfahrt am nächsten Morgen können wir im Ort noch ein paar niederländische Spezialitäten einkaufen (Käse, Lakritzen…).
Dann geht es weiter. Auch in den Niederlanden sind die Strassen für uns gefühlt seeehr voll, es ist anstrengend, aber nicht so schlimm wie in Belgien. Wir machen einen weiteren Stop in Deutschland in der Nähe von Osnabrück. Wir stehen bei der Marina Recke, ein kleiner Yachthafen am Mittellandkanal mit Restaurant dabei. Heute ist dort Grill-Abend mit Live-Musik, genau das Richtige für jetzt! Wir geniessen den netten Abend! Der Platz ist herrlich, müssen wir uns unbedingt als geeigneten Zwischenstop merken! Eigentlich gibt es in der Nähe noch das Schwefeldbad Steinbeck, was gut für Monikas Muskelschmerzen gewesen wäre. Aber bei 32 Grad Lufttemperatur wollte sie nicht auch noch in 34 Grad warmes Wasser steigen…



Am Samstag dann die letzte Etappe und es ist heute bei weitem nicht so voll auf den Strassen wie die letzten beiden Tage in Belgien und den Niederlanden. Die A1 ist voll gesperrt wegen Brückenbauarbeiten und wir werden weiträumig umgeleitet, aber irgendwann kommen wir auch in Winsen an. Wir stellen den Wagen auf dem Womo-Stellplatz ab und richten uns wieder in der Wohnung ein.
Die 3. Überwinterung-im-Süden-Runde ist damit erstmal vorbei. Am 18.09.2024 waren wir in Winsen aufgebrochen mit km-Stand 33.313. Am 14.06.2025 kommen wir zurück mit Kilometerstand 44.452. Wir waren also fast 9 Monate unterwegs und haben etwas mehr als 11.000 km zurückgelegt.

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